Biographie
Name und Leben Johann Eberhard Jungbluts ist untrennbar mit der Erdäpfel verbunden, die ihm auch den Beinamen "Erdäpfelpfarrer" geben sollte. Er trug wesentlich zur Verbreitung des Anbaus der Erdäpfel in Niederösterreich bei, die im 19. Jahrhundert zum Volksnahrungsmittel wurde.
Der gebürtige Luxemburger war in den Jahren 1758 und 1760 Kooperator in Wilfersdorf, eine Patronatspfarre der Fürsten Liechtenstein, die in ihrem großen Herrschaftsbereich im niederösterreichisch-südmährischen Raum mit den Schlössern Wilfersdorf, Feldsberg (Valtice) und Eisgrub (Lednice) den Erdäpfelanbau besonders förderten. So trat der Feldsberger Schlossinspektor Johann Wiegand in seinem 1759 erschienenen Buch für die "Grundbirnen" ein. Dem Wilfersdorfer Kaplan war Wiegand und sein Werk sicher bekannt. 1761 wurde Jungblut Pfarrer in Prinzendorf und führte dort den Anbau der Erdäpfel ein. Die Knollen ließ er aus Holland bringen. In der Folgezeit verbreiteten sich der Anbau im ganzen Viertel unter dem Manhartsberg, nicht zuletzt gefördert durch die Hungersnot 1772/73 und die Not in den Napoleonischen Kriegen.
Johann Eberhard Jungblut starb 1795 im Alter von 75 Jahren in Wien. Fast 40 Jahre später, im Jahr 1834, ließ ihm der Prinzendorfer Pfarrer Franz Xaver Elsner ein Denkmal - das "Erdäpfeldenkmal" - an der Kirchenaußenwand setzen. Der von Jungblut 1763 errichtete Pfarrhof beherbergt heute das "Erdäpfelmuseum". Auch der jährliche Erdäpfelkirtag in Prinzendorf erinnert an die große, wirtschaftliche und soziale Bedeutung des Weinviertler Geistlichen.