Biographie
Franz Kafka wurde in Prag geboren, studierte an der dortigen Universität Jus und war anschließend als Versicherungsjurist für die Prager Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt tätig. Auf Grund seiner Tuberkulose-Erkrankung wurde er frühzeitig pensioniert (1922) und erlangte damit den Freiraum für sein Schreiben. Als freier Schriftsteller hielt er sich immer wieder in Berlin, Wien und Kierling bei Klosterneuburg auf. Kafka starb im Jahr 1924 an Kehlkopftuberkulose im Sanatorium Kierling, wo er sich vom 19. April 1924 bis zu seinem Tod am 3. Juni aufgehalten hatte. Kafka wurde in Prag beerdigt.
Zwei testamentarische Verfügungen, den handschriftlichen Nachlass zu vernichten, wurden von seinem Freund Max Brod nicht befolgt. Die von ihm herausgegebenen Romanfragmente "Der Prozeß" (1925, entstanden 1914/15), "Das Schloß" (1926, entstanden 1922) und "Amerika" (1927) sowie die Herausgabe der "Gesammelten Schriften" (sieben Bände, 1935-1937, mit Biografie von Max Brod) leiteten die weltweite Rezeption Kafkas ein.
Zu Lebzeiten nur wenig beachtet, gelang es Kafka wie kaum einem anderen Autor der Epoche, die Bedrohung des einzelnen Menschen in einer zusehends technisierten und anonymen bürokratischen Welt zu gestalten. In Niederösterreich wird die Erinnerung an ihn durch die 1979 gegründete Franz-Kafka-Gesellschaft mit Sitz in Klosterneuburg und durch einen Gedenkraum im ehemaligen Sanatorium in Kierling wach gehalten.