Biographie
Erich Graf Kielmannsegg leitete mehr als zwei Jahrzehnte, von 1889 bis 1911, als Statthalter die landesfürstliche Regierung Niederösterreichs. Er wurde in Hannover als Sohn des hannoveranischen Staatsministers geboren. 1870 trat er in den österreichischen Verwaltungsdienst, wurde Sekretär des Ministerpräsidenten Adolf von Auersperg und arbeitete bei den Landesregierungen in Czernowitz und Klagenfurt. Unter anderem war er auch Bezirkshauptmann in Baden. Er wurde Sektionschef im Ministerium des Inneren und 1889 Statthalter in Niederösterreich. 1895 war er Ministerpräsident und Innenminister.
Unter ihm erfolgte 1890 die Eingemeindung der Wiener Vororte in das Stadtgebiet, er gilt daher als Schöpfer von Groß-Wien. Als Gegner einer autonomen Landesverwaltung wurde er im Landtag besonders von den Christlichsozialen hart angegriffen. 1906 trat eine von ihm ausgearbeitete Kanzleireform in Kraft, die den Aktenverlauf vereinfachte. Kielmannsegg förderte den Sport und den Fremdenverkehr sowie die neuen Automobile und stand modernen Strömungen in der Kunst und Literatur offen gegenüber. Er starb 1923 in Wien.