Biographie
Robert Kimmerling war Benediktiner des Stiftes Melk und hatte einen ausgezeichneten Ruf als Musiker und Komponist. In seiner Zeit als Musikdirektor erreichte das Stift die Hochblüte der Musikpflege.
Der auf den Namen Johannes Evangelist getaufte Wiener erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Sängerknabe des Stiftes Melk unter dem Regenschori Marian Gurtler. Nach seiner Profess 1754 studierte er in Wien Theologie und nahm bei Joseph Haydn Kompositionsunterricht. 1761 wurde er zum Priester geweiht und übernahm nur wenige Monate später in Melk das Amt des Musikdirektors. In seine Direktionszeit fiel die Tätigkeit so bedeutender Musiker wie Johann Georg Albrechtsberger und Franz Schneider als Organisten - Letzteren wollte Kimmerling allerdings verhindern - sowie des hoch begabten Marian Paradeiser, der sein Schüler war.
Kimmerling selbst war ein exzellenter Tenorist und guter Cembalospieler. Anlässlich des Hochzeitsbesuchs Marie Antoinettes, der Tochter Maria Theresias, im Jahr 1770 wurde eines seiner Singspiele aufgeführt. Ab 1777 wirkte er im Weinviertel als Seelsorger in Gettsdorf und Weikendorf und als Pfarrer in Oberweiden, wo er wenige Tage vor Vollendung seines 62. Lebensjahres starb.
Sein kompositorisches Werk umfasst Singspiele wie "Rebecca, die Braut Isaaks", die Oper "Tobias", Messen, Requien, zahlreiche kleinere Kirchenkompositionen, eine Symphonie sowie Kammermusik, Klavierstücke und Lieder.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 122)