Biographie
Der wohl bedeutendste Architekturzeichner des süddeutsch-österreichischen Barock wurde 1700 in Augsburg als Sohn eines Notars geboren. Im Alter von 15 oder 16 Jahren dürfte er die Ausbildung zum Kupferstecher in der Werkstatt des Johann August Corvinus begonnen haben und parallel dazu auch eine Ausbildung zum Vedutenzeichner. Spätestens seit 1721 hielt sich Salomon Kleiner in Wien auf. Bald nach seiner Ankunft kam er auf bisher ungeklärte Weise mit dem Reichskanzler Friedrich Karl von Schönborn in Kontakt, für den er seit dem Jahr 1724 sein erstes großes Ansichtenwerk erstellte. Schönborn vermittelte ihn auch an seinen Onkel weiter, den Kurfürsten von Mainz und Fürstbischof von Bamberg, Lothar Franz von Schönborn, für den Kleiner von 1723 bis 1726 ebenfalls als Prospektzeichner tätig war. Als Anerkennung seiner außerordentlichen Fähigkeiten wurde er 1724 zum kurmainzischen Hofingenieur ernannt.
Ab etwa 1727 hielt sich Kleiner wieder in Wien auf. Er erhielt Aufträge aus höchsten adeligen Kreisen, wohl auch direkt vom Kaiserhaus, und arbeitete mit den größten Architekten seiner Zeit zusammen, etwa mit Johann Lucas von Hildebrandt. Aus seinen umfangreichen Stichwerken sind zwei für Niederösterreich bedeutende zu nennen: "Prospekte und Ansichten der Schönbornschen Schlösser und Kirchen in Österreich und Franken" (um 1723ff., 68 Kupferstichtafeln) und "Prospekte und Ansichten vom Benediktinerstift Göttweig" (um 1745, 15 Kupferstichtafeln). Salomon Kleiner starb 1761 in Wien.