Biographie
Hans Georg III. von Kuefstein aus dem bis heute bestehenden, vermutlich aus Tirol (Kufstein) stammenden Adelsgeschlecht war der Sohn des Hans Lorenz und der Barbara Volkra und zählte zu den führenden evangelischen Adeligen Niederösterreichs. Er war humanistisch gebildet, loyaler Diener der Kaiser Maximilian II. und Rudolf II. und überzeugter Protestant, weshalb ihm der Flacianer Christoph Irenaeus sogar die "Evangeliumspostille" widmete.
Seit 1573 war er Rat des niederösterreichischen Regiments (Regierung) und dann Regent der niederösterreichischen Lande. Er war vor allem im Kriegswesen tätig, warb auf eigene Kosten eine Kompanie Soldaten gegen die Osmanen und kämpfte auch selbst im Krieg gegen die Osmanen unter Kaiser Rudolf II. als Oberst eines Fußregiments in Ungarn. Für seine Kriegsdienste wurde er 1602 in den Freiherrenstand mit dem Prädikat "von Greillenstein" erhoben. Die Herrschaft Greillenstein war seit 1534 im Besitz der Familie und wurde zum Herrschaftsmittelpunkt ausgebaut. Hans Georg ließ die mittelalterliche Anlage vollständig zu einem Renaissanceschloss umbauen. Auch die Schlosskapelle wurde um 1600 neu gestaltet. Weitere Herrschaftszentren waren seit 1584 Spitz und Zeißing in der Wachau.
Hans Georg starb 1603 und wurde in der Pfarrkirche Maria Laach am Jauerling begraben. Im Auftrag seiner Söhne errichtete Alexander Colin bzw. dessen Werkstatt 1604-1607 das monumentale Grabmal aus mehrfarbigen Marmor in Maria Laach. Der Verstorbene, der überlebensgroß in voller Rüstung, vor sich Helm, in "ewiger Anbetung" kniet wird als theologisch-humanistisch gebildeter Adeliger und verdienstvoller Militärpolitiker und Heerführer präsentiert. Hans Georg war mit Anna von Kirchberg verheiratet. Von seinen Söhnen wurde Hans Ludwig nach der Konversion zum katholischen Glauben (1627) Gesandter Kaiser Ferdinands II., dann Landeshauptmann von Oberösterreich und für seine Verdienste 1634 in den Grafenstand erhoben.