Biographie
Bischof Klaus Küng, seit 7. Oktober 2004 als Nachfolger Kurt Krenns Oberhirte der Diözese St. Pölten, ist gebürtiger Bregenzer und wuchs in Feldkirch als Sohn des Stadtarztes Dr. Josef Küng zusammen mit zwei Schwestern und einem Bruder auf. Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium von Feldkirch trat er zunächst in die Fußstapfen seines Vaters und studierte Medizin in Innsbruck und Wien, wo er 1964 promovierte.
Während des Studiums schloss er sich 1962 der vom heiligen Josefmaria Escrivà gegründeten, allerdings umstrittenen Prälatur des Opus Dei an und studierte zusätzlich zur Medizin - wie jedes Opus Dei-Mitglied - auch Philosophie und Theologie. Nach Beendigung des Medizinstudiums arbeitete Bischof Klaus Küng als Arzt im Kaiserin-Elisabeth-Spital in Wien und leitete gleichzeitig das damals neu errichtete Opus Dei-Studentenheim Birkbrunn im 19. Bezirk.
1965 setzte er sein Theologiestudium an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom fort, wo er 1969 zum Doktor der Theologie promovierte. Danach war er ein Jahr als Arzt an der IV. Medizinischen Abteilung des Landeskrankenhauses in Graz tätig.
Am 23. August 1970 wurde Klaus Küng zusammen mit 27 weiteren Mitgliedern des Opus Dei in Madrid zum Priester geweiht und wirkte danach in Wien als Kaplan in St. Peter. Von 1976 bis 1989 übte er das Amt des Regionalvikars des Opus Dei in Österreich aus.
Am 21. Jänner 1989 wurde Klaus Küng von Papst Johannes Paul II. in der Nachfolge von Bruno Wechner zum zweiten Bischof der erst 1968 errichteten Diözese Feldkirch bestellt und am 5. März 1989 von seinem Vorgänger im Dom zu Feldkirch zum Bischof geweiht. Seine Ernennung war allerdings von heftigen Protesten begleitet. Man befürchtete eine sehr konservativ-autoritäre, rückschrittliche Kirchenführung. Während seiner 15-jährigen Amtstätigkeit erwies er sich aber als dialogfähig, selbst scharfe Kritiker attestierten ihm Korrektheit und Augenmaß.
Am 20. Juli 2004 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Apostolischen Visitator der von Sex-Skandalen im St. Pöltener Priesterseminar erschütterten Diözese St. Pölten bestellt. Als Visitator trug er wesentlich zur Beruhigung der Lage bei und konnte sich durch rasches Handeln Respekt verschaffen. Das Priesterseminar in St. Pölten wurde geschlossen. Auch in der die eigene Diözese betreffenden Affäre Paterno - dem bekannten Kaplan August Paterno wurde sexueller Missbrauch vorgeworfen - handelte Küng im Interesse einer Aufklärung ungewöhnlich rasch.
Auf Wunsch des Papstes trat Bischof Kurt Krenn Ende September zurück. Mit der offiziellen Bekanntgabe des Rücktritts am 7. Oktober 2004 wurde gleichzeitig Klaus Küng zu seinem Nachfolger bestellt. Der neue Bischof, dessen Leitspruch SERVIAM - Ich möchte dienen - ist, sieht sich vor allem als Hirte und Brückenbauer, der einen Weg der Sammlung, Einheit und Versöhnung aller gehen will, die an der Sendung der Kirche mitarbeiten wollen.
Im Rahmen der Österreichischen Bischofskonferenz ist Bischof Küng für Ehe und Familie, Bioethik und Fragen des umfassenden Lebensschutzes zuständig. Er ist Mitglied der Klerus-Kongregation und Konsultor des Päpstlichen Rates für die Familie.