Sage vom Ende des letzten Kuenringer
Der Letzte aus dem Geschlecht der Kuenringer mit dem Beinamen "der Unüberwindliche" soll auf der Burg Hartenstein ein tragisches Ende genommen haben. Er habe, wie alle seine Vorfahren, als Raubritter gegolten und daher im eigenen Land keine Braut gefunden. So überredete er die schöne Tochter eines fremden Ritters, mit ihm zu fliehen, was auch geschah. Der Vater ließ seine Tochter ausforschen, doch als er sah, dass sie glücklich war, war er ebenfalls zufrieden. Dass sich sein Schwiegersohn "der Unüberwindliche" nannte, behagte ihm aber nicht, er wollte das Gegenteil beweisen. Im Einverständnis mit den Burgbewohnern simulierte er einen Überfall, der Kuenringer glaubte sich verraten und, um nicht Räubern in die Hände zu fallen, stürzte er sich gemeinsam mit seiner Frau vom hohen Fenster in den tiefen Abgrund des Kremsflusses.
(Quelle: Die Kuenringer - Das Werden des Landes Niederösterreich, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 110, 1981, S. 346)