Der Beiname "Hund"
Der Beiname "Hund" ging über Eufemia von Mistelbach, der Frau Hadmars II., von den Mistelbachern auf die Kuenringer, besonders ihre Söhne Hadmar und Heinrich, über. "Hund" war ursprünglich ein ehrenvoller Name für einen Ritter, der seinem Herrn treu diente, und geriet erst durch die Erhebung der Söhne Hadmars II. gegen ihren Landesfürsten Herzog Friedrich II. 1230/31 in Verruf und wurde dann auch spöttisch gebraucht. Den Enkel Hadmars verspottete man als "Hündchen".
Erst im 16. Jahrhundert erfuhr der Beiname eine neue Bewertung: Historiker sahen darin einen Hinweis auf die Verwandtschaft mit den berühmten Welfen (Welfe=Welpe=junger Hund), deren Stammvater Azzo von Este mit dem Kuenringerstammvater Azzo namensgleich ist. Diese Verbindung ist zwar nicht haltbar, zeigt allerdings die hohe Wertschätzung, die den Kuenringern entgegengebracht wurde.
(Quelle: K. Brunner, Die Kuenringer, Wiss. Schriftenreihe Niederösterreich 53, 1980, S. 12f.)