Biographie
Der im Stil der Nazarener malende Künstler der Spätromantik wurde in Piesting geboren. Sein Vater war Mitbesitzer der dortigen Eisenwarenfabrik und Bauverwalter beim Bau des Wiener Neustädter Kanals. 1799 übersiedelte die Familie nach Wien, wo Kupelwieser im Alter von zwölf Jahren als Schüler an der Wiener Akademie aufgenommen wurde. Von 1809 bis 1823 studierte er bei den Professoren Johann Baptist Lampi dem Älteren, Franz Caucig und Joseph Redl und trat schon in dieser Zeit mit eigenen Arbeiten - vor allem Bildnissen - an die Öffentlichkeit.
Kupelwieser gehörte zum Kreis um Franz Schubert, den "Schubertianern", die sich im Sommer häufig in Schloss Atzenbrugg aufhielten. Seine Porträts von seinen Freunden, darunter Franz Schubert, Moritz von Schwind und Franz von Schober, zeigen seine Fähigkeit, nicht nur die äußere Erscheinung, sondern auch das Wesen des Dargestellten präzise zu erfassen und zu charakterisieren. Auf einer Italienreise in den Jahren 1823 bis 1825 kam er in Kontakt mit den Nazarenern, die ihn sehr prägen sollten. Nach seiner Rückkehr widmete er sich zunehmend religiösen Themen und malte zahlreiche Altar- und Andachtsbilder. 1831 wurde er zum Korrektor der Wiener Akademie ernannt, 1836 zum Professor für Historienmalerei. In diesem Jahrzehnt begründete er seinen Ruf als religiöser Maler und wirkte in der Folgezeit in Wiener Kirchen, dann in der ganzen Monarchie.
In den 1840er Jahren ging Kupelwieser zur Freskenmalerei über. Seine ersten Fresken entstanden 1846 für die Johann-Nepomuk-Kirche (2. Wiener Gemeindebezirk), ein Jahr später gestaltete er die Friedhofskapelle in Klosterneuburg und von 1848 bis 1850 den Marmorsaal des Landhauses in der Herrengasse. Sein bedeutendstes Werk ist die Ausmalung der Altlerchenfelder Kirche in Wien 1855 bis 1858, an deren Ausgestaltung er als Mitarbeiter von Josef von Führich arbeitete. Vier Jahre nach Fertigstellung der Kirche starb Kupelwieser 66-jährig in Wien.