Leopold Maderthaner


*9.9.1935 bis †28.7.2007

Biographie

Der ÖVP-Politiker und langjährige Wirtschaftskammerpräsident wurde in Hausmening bei Amstetten geboren. Er absovierte die HTL St. Pölten (Elektrotechnik) und war ab 1955 zunächst bei der Firma Siemens in Linz tätig. 1959 machte er sich mit der Gründung der Firma Neon Maderthaner in Amstetten selbstständig, die er sein ganzes Leben leitete und erst knapp vor seinem Tod verkaufte.
Auch seine Karriere als Politiker der ÖVP begann in Amstetten, wo er von 1972 bis 1985 Stadtrat war. Ab 1979 war er zehn Jahre Mitglied des Bundesrats und von 1989 bis 2001 Abgeordneter zum Nationalrat. Nach vierjähriger Tätigkeit als Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (1986-1990) wurde er 1990 Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Ein Jahr zuvor war er Obmann des Österreichischen Wirtschaftsbundes geworden.
Für zehn Jahre repräsentierte er nun gemeinsam mit dem damaligen ÖGB-Präsidenten Fritz Verzetnitsch - wie schon vor ihnen das Duo Rudolf Sallinger und Anton Benya - die österreichische Sozialpartnerschaft. Vor allem rund um den EU-Beitritt war Maderthaner prägend für das Wirken der Sozialpartner zugunsten der Europäischen Union. Maderthaner gilt als einer der nachdrücklichsten Wegbereiter der EU-Integration. Überzeugt von der EU-Mitgliedschaft, setzte er sich massiv für ein "Ja" bei der Volksabstimmung 1994 ein. 
Seine politische Karriere wurde durch eine "Spendenaffäre" beendet. Er verlor das Vertrauen in der Wirtschaftskammer und musste im Jahr 2000 zurücktreten, nach einer "intriganten und Menschen verachtenden Hetzkampagne", wie er es in seiner Abschiedsrede formulierte. Zum Nachfolger wurde Christoph Leitl gewählt. 
Leopold Maderthaner starb 2007 im 72. Lebensjahr in Krems. Im Hauptgebäude der Wirtschaftskammer in der Wiedner Hauptstraße in Wien erinnert der Leopold-Maderthaner-Saal an sein Wirken.