Biographie
Der Gründer des "Schubertbundes" und langjährige Chormeister des Niederösterreichischen Sängerbundes wurde als Sohn eines Schullehrers in Weikendorf im Weinviertel geboren. Seine Kindheit verbrachte er bei seinem Onkel in Etsdorf, dem dortigen Lehrer, der ihn in Orgel und Klavier unterrichtete. Als 12-Jähriger kam er in das Haus des Musiklehrers August Swoboda in Wien, von dem er Unterricht in Musiktheorie erhielt. Nach Absolvierung der Lehrerausbildung und einer Italienreise im Jahr 1840 studierte er Komposition bei Joseph Drechsler und war danach als Schulgehilfe bei seinem Vater in Weikendorf tätig. Nach dessen Tod kehrte er 1852 nach Wien zurück, wo er als Lehrer und zuletzt als Bürgerschuldirektor wirkte.
Seit 1854 Mitglied des Wiener Männergesangvereins, stieg Mair 1861 zum zweiten Chormeister auf, verließ aber infolge von Differenzen mit dem Chormeister Johann Herbeck ein Jahr später den Verein. 1858 bis 1861 war er als Vizechormeister der neu gegründeten Wiener Singakademie tätig, 1863 gründete er im Rahmen des Wiener Lehrervereins "Die Volksschule" einen Lehrerchor, der sich später "Schubertbund" nannte und dessen Leitung er jahrelang innehatte. Von 1867 bis 1874 sowie 1879 bis 1890 wirkte er als Bundeschormeister des Niederösterreichischen Sängerbundes.
Mair starb im Alter von 72 Jahren in Wien. Sein Werk umfasst Opern ("Der Liebesring", "Klara von Wyssehrad"), Operetten, Bühnenmusiken, Chorwerke mit Orchester, mindestens sechs Messen, ein deutsches Requiem, ein Streichquartett, zwei Klavierquartette, Klavierwerke, Chöre, Lieder sowie eine Singlehre und Schulgesangsbücher.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 64)