Heidenreich von Maissau


†1381

Biographie

Die Maissauer gehörten im Spätmittelalter zum höchsten Adel des Landes. Heidenreich, der Stifter der Kartause Aggsbach, begegnet erstmals 1337 in einer Urkunde seines Vaters Stephan II., oberster Marschall in Österreich. Ihm selbst verlieh Herzog Albrecht II. 1356 das oberste Schenkenamt mit dem Recht, es an irgendeinen Maissauer weiterzuvererben, sollte er ohne Kinder sterben.

Besonders in der Zeit Rudolfs IV. (1359-1364), aber auch noch unter Albrecht III. ist Heidenreich in der Umgebung des Herzogs zu finden, wie aus zahlreichen Zeugennennungen hervorgeht. So bezeugte er unter anderem den habsburgisch-luxemburgischen Erbvertrag von 1364 und den bayerisch-österreichischen Ausgleich von 1369, der den Habsburgern endgültig Tirol sicherte. 1368 bis 1376 und dann wieder 1378 bekleidete er das Amt des Landmarschalls.

Heidenreich war mit Anna von Kuenring-Dürnstein verheiratet, der Tochter von Johann I. und nach dem Tod ihres Bruders Leutold III. (1355) Alleinerbin der Güter der Kuenringer zu Dürnstein, die einen Großteil der Erbgüter in die Ehe einbrachte und damit wesentlich zum großen Reichtum Heidenreichs beitrug. Er verkaufte 1356 die halbe Feste Dürnstein für 4000 Pfund an Herzog Albrecht II., der ihn gegen einen Nachlass von 1500 Pfund mit dem durch den Tod Leutolds III. erledigten obersten Schenkenamt belehnte. 1380 gründeten Heidenreich und Anna die Kartause Aggsbach, wo beide auch begraben sind.