Andreas Maurer


*7.9.1919 bis †25.10.2010

Biographie

Andreas Maurer war der sechste Landeshauptmann der Nachkriegszeit und im Gegensatz zu seinen Vorgängern Leopold Figl und Eduard Hartmann bei seiner Wahl am 24. November 1968 außerhalb Niederösterreichs kaum bekannt. Als Bauernsohn in Trautmannsdorf geboren, erhielt er seine Ausbildung an der Landwirtschaftlichen Fachschule in Bruck an der Leitha und war dann im Rahmen des Bauernbundes und in der Landespolitik tätig. Im Jahre 1959 wurde er in den Landtag entsandt, seit 1964 leitete er das Landwirtschaftsressort in der Landesregierung.
Obwohl ihn manche nur für einen Übergangskandidaten hielten, dauerte seine Amtszeit länger als die aller Vorgänger seit 1922. Zu den in seiner Amtszeit in Angriff genommenen Reformen gehörten die Ausarbeitung der neuen Landesverfassung von 1979, die Einführung der Datenverarbeitung in die Landesverwaltung, ein neues Sportgesetz und die Sozialreform des Jahres 1974. Mit seinem Namen ist auch der Ausbau des Straßennetzes und der Bau mehrerer Donaubrücken verbunden. Im kulturellen Bereich erfolgte die Revitalisierung der Schallaburg, die Landesausstellungen erzielten Rekordbesuche. Ein besonderes Anliegen war ihm, selbst begeisterter Blasmusiker, das bis dahin wenig beachtete Blasmusikwesen.
Der Frage einer Landeshauptstadt stand Maurer reserviert gegenüber, das Land kaufte sogar ein neues Amtsgebäude in der Operngasse in Wien. Die Kommunalreform mit der Reduzierung der Gemeinden und die Schließung vieler kleiner Schulen brachten ihm nicht nur Freunde. Als bei den Wahlen des Jahres 1979 seine Partei Mandate verlor, trat er in der Mitte der Periode am 21. Jänner 1981 zurück.
Lit.: Andreas Maurer, Erinnerungen. Text- und Bildredaktion G. Mraz, Böhlau Wien 2009.