Biographie
Der langjährige Wiener Neustädter Bürgermeister und Gründer der Marktgemeinde Felixdorf stammte aus der böhmischen Bergstadt Platten, wo er am 10. Juli 1778 oder 1779 geboren wurde. Er war von 1816 bis 1848 Bürgermeister von Wiener Neustadt und machte sich in seiner mehr als 30-jährigen Amtszeit in vielfältiger Weise um die Förderung der Stadt verdient. Eine seiner ersten Innovationen war die 1821 erfolgte Neugründung zur Erschließung des Steinfelds nördlich der Stadt, die nach ihm Felixdorf genannt wurde und sich bald zu einem Standort der Textilindustrie entwickelte. In Wiener Neustadt führte er wesentliche Verbesserungen der städtischen Infrastruktur durch, darunter die Stadtbeleuchtung, die Stadtpflasterung, neue Straßen und die Errichtung eines Armenhauses. Als eine seine großen Leistungen gilt die Bewältigung der Brandkatastrophe von 1834, bei der 500 Häuser ausbrannten. 1836 wurde er für seine Verdienste um die Stadt von Kaiser Ferdinand in den erblichen Adelsstand mit dem Prädikat "Edler von Treuenstadt" erhoben.
Felix Mießl war der letzte vom Kaiser ernannte Bürgermeister und persönlich sehr kaisertreu gesinnt. Im Revolutionsjahr 1848 legte er daher sein Amt nieder. Er war zudem Ehrenkurator der Ersten Österreichischen Spar-Casse und Mitglied der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft. Mießl starb in Wiener Neustadt. In Felixdorf erinnnert nicht nur der Ortsname und das 1823 ihm zu Ehren errichtete Denkmal auf dem Marktplatz an den Gründer, sondern auch das Gemeindewappen, das der Ort seit der Markterhebung 1928 führt und eine Nachahmung des Wappens Felix Mießls von Treuenstadt ist.