Biographie

Der prominente ÖVP-Politiker, dessen Name untrennbar mit Österreichs Beitritt zur Europäischen Union verbunden ist, wurde in Euratsfeld geboren. Er besuchte in seinem Heimatort die Volksschule, dann die Hauptschule und das Gymnasium in Amstetten und maturierte am Stiftsgymnasium Seitenstetten. Er promovierte 1957 an der Universität Wien zum Doktor der Rechte und studierte am Center der Johns Hopkins University in Bologna (1957/1958) und an der Freien Universität Brüssel (1960/1961).

1958 war er bereits im Unterrichtsministerium als Referent für hochschulpolitische Fragen tätig, danach im Bundeskanzleramt Referent für EWG- und EFTA-Fragen und von 1962 bis 1966 der österreichischen OECD-Vertretung in Paris zugeteilt. Er war Sekretär und Kabinettschef von Bundeskanzler Josef Klaus und Beamter und Gesandter des Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten. Seit 1969 übte er zahlreiche hohe politische Ämter aus: 1969 bis 1970 Bundesminister für Unterricht, 1970 bis 1987 und 1995 bis 1999 Abgeordneter zum Nationalrat (1978 bis 1987 auch Klubobmann), 1987 bis 1989 Vizekanzler, 1987 bis 1995 Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten. In den 1970er Jahren war er kurzzeitig Bürgermeister seines Heimatortes (1970/1971) und danach Obmann des ÖAAB (1971-1978).

1979 wurde er für zehn Jahre Bundesparteiobmann der ÖVP, im selben Jahr Präsident der Europäischen Demokratischen Union (EDU) und 1983 Präsident der Internationalen Demokratischen Union (IDU). Als entschiedener Vertreter der europäischen Integration war er Delegationsleiter bei den Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union. Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen, das hohe Votum beim EU-Referendum (66,4 %) und schließlich der EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 bildeten zweifellos den Höhepunkt seiner politischen Karriere. Auch die ihm verliehenen Ehrendoktorate der Universitäten Sarajevo (1993) und Zagreb (1993), der Johns Hopkins University in Baltimore (1995) und der Universität Temesvar (1995) sind Ausdruck von Denken und Handeln in einem grenzüberschreitenden Horizont. Alois Mock gilt zu Recht zu jenen österreichischen Politikern, die Österreichs Weg in das dritte Jahrtausend in entscheidender Weise mitprägten.