Maximilian Mück


*28.11.1908 bis †9.3.1943

Biographie

Der in jungen Jahren psychisch erkrankte und in der NS-Zeit in Mauer-Öhling vermutlich ermordete Schriftsteller wurde in Wien als Sohn einer niederösterreichischen Lehrer- und Beamtenfamilie geboren. Er absolvierte 1930 die Bundes-Lehrerbildungsanstalt, fand aber aufgrund der damals in Wien bestehenden Aufnahmesperre für Lehrer keinen Posten. 1933/34 ging er als unbezahlter Probelehrer nach Purkersdorf und erhielt danach eine Anstellung als Hilfslehrer in der Volksschule von Ramsau bei Hainfeld. Er blieb knapp zwei Jahre blieb, immer in der Hoffnung auf eine baldige Versetzung nach Wien, um seine Studien fortsetzen zu können und seine Künstlerfreundschaften zu pflegen.
Die Jahre vor und in Ramsau waren seine schöpferischste Zeit. Überall und zu jeder Zeit schrieb er: im Kaffeehaus, in der Natur, in der Mittagspause, in der Nacht. Allein in der kurzen Ramsauer Zeit entstanden an die 70 nachweisbare literarische Arbeiten, dazu kamen unzählige nicht datierte Gedichte, Erzählungen, Kurzgeschichten und Entwürfe für Dramen. Über Napoleon verfasste er das Drama "Flammende Erde". Intensiv beschäftigte er sich mit den Werken von Heinrich Waggerl und Anton Wildgans. Seine Werke sind geprägt von einer ruhigen und gleichzeitig visionären Sprachkraft, mit der er die Überfülle seiner erlebten und geträumten Bilder, seine Naturbetrachtungen und Gedanken über die Heimat, das Leben der Vorfahren oder das Weiterleben seiner Seele in Worte kleidete. Die oft melancholische Wortmächtigkeit seiner Dichtungen machte sie, so seine Kritiker, aber schwierig bis unverständlich.
Mück kehrte nicht mehr nach Wien zurück. Seine Ramsauer Zeit wurde am 12. Juni 1936 durch einen Nervenzusammenbruch abrupt beendet. Er wurde in das Sanatorium Rekawinkel und dann in die Landesheil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling eingewiesen, wo er nach sieben Jahren schwerer psychischer Krankheit 1943 starb. Als offizielle Todesursache wurde Lungen-TBC angegeben. Begraben wurde er im Familiengrab Mück-Leitich in St. Pölten. Sein einziges veröffentlichtes Werk ist das Sammelbändchen "Im Dom der Welt" mit 47 Gedichten, das seine ältere Schwester Emilie 1958 anlässlich seines 50. Geburtstags herausgab. Sein Nachlass befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek.