Johann Natterer


*9.11.1787 bis †17.6.1843

Biographie

Der Zoologe Johann Natterer war einer jener verdienstvollen Forscher des 19. Jahrhunderts, die ausgedehnte Expeditionen unternahmen und ihre wertvollen Sammlungen in die österreichischen Museen brachten. Er wurde in Laxenburg als Sohn eines kaiserlichen Falkenjägers geboren und bei den Piaristen in Wien ausgebildet. Angeregt von der Sammlung "vaterländischer Vögel" seines Vaters, die von Kaiser Franz II./I. angekauft worden war, interessierte er sich schon früh für die Zoologie und erlernte von seinem Vater die Kunst der Tierpräparierung. Natterer studierte an der Universität Wien und unternahm zahlreiche Reisen, von denen er stets Präparate für das kaiserliche Naturalienkabinett mitbrachte. 1816 wurde er Assistent am zoologischen Museum. Ein Jahr später nahm er an der Hochzeitsfahrt der Erzherzogin Leopoldine nach Brasilien teil und bereiste anschließend fast 20 Jahre, bis 1836, das Land. Von dort brachte er eine reiche Sammlung nach Wien zurück: 12.293 Vögel, 24.000 Insekten sowie zahlreiche Säugetiere, Reptilien und Fische, die in das Naturalienkabinett kamen (heute Naturhistorisches Museum). Dem Museum für Völkerkunde übergab er eine wertvolle Sammlung von Schmuck- und Gebrauchsgegenständen. Bei einem Brand des Naturalienkabinetts im Jahr 1848 wurde allerdings ein Großteil seiner Sammlung vernichtet.
Johann Natterer starb knapp 56-jährig in Wien. Sein Neffe Josef wurde wie er Forschungsreisender und unternahm in den 1850er Jahren Expeditionen nach Afrika, wo er viele Tiere für den Tiergarten Schönbrunn erwarb.