Johannes-Wolfgang Neugebauer


*28.10.1949 bis †15.8.2002

Biographie

Univ.-Prof. Dr. Johannes-Wolfgang Neugebauer, von allen "Nino" genannt, war einer der bedeutendsten Prähistoriker Österreichs, weit über die Grenzen des Landes bekannt und geschätzt, dessen Hauptanliegen die Urgeschichtsforschung in Niederösterreich war.

Der gebürtige Klosterneuburger studierte in Wien Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte und Rechtswissenschaft und promovierte 1973. Von Beginn an galt sein besonderes Interesse der Frühen Bronzezeit und der Jüngeren Eisenzeit. Als Mitarbeiter des Bundesdenkmalamtes (Abteilung für Bodendenkmalpflege) betreute er die archäologischen Großvorhaben in St. Pölten. Ab 1981 bis zu seinem Tod leitete und organisierte er die Grabungen im Traisental. Über 160 Fundorte wurden unter ihm von seinen Mitarbeitern untersucht, die Ergebnisse regelmäßig in den "Fundberichten aus Österreich" der Fachwelt bekannt gemacht. Auch in anderen Teilen Niederösterreichs war er als Denkmalpfleger tätig. So betreute er unter anderem die Grabungen in Falkenstein, Poysdorf, Hainburg und Klosterneuburg. Seine wissenschaftliche Publikationstätigkeit umfasste mehr als 200 Arbeiten, darunter eine Darstellung der Urgeschichte im Osten Österreichs in fünf Bänden, erschienen in der Wissenschaftlichen Schriftenreihe Niederösterreichs.

Im Jahr 1988 habilitierte Neugebauer sich zum Thema "Die Nekropole F von Gemeinlebarn, Niederösterreich. Untersuchungen zu den Bestattungssitten und zum Grabraub in der ausgehenden Frühbronzezeit in Niederösterreich südlich der Donau zwischen Enns und Wienerwald". In der Folgezeit widmete er sich als Hochschullehrer neben der Forschung besonders der Lehre und betreute zahlreiche Diplomarbeiten und Dissertationen. Mit der Eröffnung des Urgeschichtemuseums in Nussdorf ob der Traisen verwirklichte er sein Anliegen, die Urgeschichte weiteren Kreisen der Bevölkerung nahe zu bringen.

Zu seinen engsten Mitarbeiterin gehörte seine Frau Dr. Christine Neugebauer-Maresch, die neben eigenen Forschungsarbeiten mit ihm in zahlreichen Projekten zusammenarbeitete. Wolfgang Neugebauer starb im August 2002 unerwartet im Alter von 53 Jahren.