Biographie
Der Architekt und Karikaturist, bekannt unter dem Pseudonym IRONIMUS, wurde in Wien geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste Architektur bei Clemens Holzmeister. Bevor er 1956 ein eigenes Architekturbüro eröffnete, war er bei Roland Rainer tätig. Gemeinsam mit Hans Hollein, Walter Pichler und Oswald Oberhuber gründete er die Zeitschrift "Bau". Von 1973 bis 1996 war er Leiter der Meisterschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Zu den frühen Arbeiten gehören die Sichtbetonkonstruktionen der Atriumschule Krim (1962/1963) und des Dominikanerinnenkonvents (1963-1965) in Wien-Hacking sowie das Rehabilitationszentrum für Hirnverletzte in Wien-Meidling, bei dem das dominante Baumaterial ebenfalls Sichtbeton ist.
In ganz Österreich bekannt wurde Peichl vor allem durch den Bau der ORF-Landesstudios in Linz, Salzburg, Innsbruck, Dornbirn, Graz und Eisenstadt(1968-1981), deren Form unmittelbar von den Produktionsabläufen bestimmt wird. Die zum überwiegenden Teil aus vorfabrizierten Elementen erstellten Gebäude können dabei ohne Schwierigkeiten ergänzt werden. Weitere Arbeiten sind unter anderem die Erdfunkstelle in Aflenz (1976-1980), die Phosphat-Eliminationsanlage in Berlin-Tegel (1979-1985) und die Bundeskunsthalle in Bonn (1985-1992) sowie das Kunstforum (1989) und die Zwillingstürme (1990) in Wien.
Gustav Peichl erhielt zahlreiche Preise, so den Großen Österreichischen Staatspreis 1971 und den Reynolds Memorial Award (USA) 1975. In seinen unverkennbaren Werken vereint er technische Ästhetik, klassische Proportionen, Witz und Sinnlichkeit. Sein humoristisches Talent ist seit 1964 durch seine politischen Karikaturen für die "Süddeutsche Zeitung", "Die Presse" und den ORF bekannt. In besonderer Weise widmet sich das Karikaturmuseum in Krems den Formen von Witz, Humor und Satire von IRONIMUS und Manfred Deix.