Biographie
Lienhard Peuger, um 1390 geboren, trat nach Ausweis der Melker Professlisten 1419 vom Kloster St. Lambrecht nach Melk über. Mit Ersterem kann sowohl Altenburg (Niederösterreich) als auch St. Lambrecht in der Steiermark gemeint sein. 1420 legte Peuger die Profess als Laienbruder im gerade reformierten Benediktinerkloster Melk ab. Er war im Dienste der Melker Reform als Schreiber, Redaktor und Übersetzer für die Laienbrüder tätig. Daneben verfertigt er auch eigene Reimpaargedichte.
Vier längere Reimpaarreden sind als Autograf in Melk en bloc überliefert: "Von clagen der sunten leben", "Ein spruch uber das salve regina", "Ein spruch uber das ave maria", "Von der natur hitz". Im Mittelpunkt seiner Texte steht seine Bekehrung im Alter von 22 Jahren, die Selbstdefinition als geistlicher Ritter und seine Verehrung für die Jungfrau Maria. In einer weiteren kürzeren Reimpaarrede propagiert Peuger die Ziele der Melker Reform. Er starb nach 1455, was sich aus der letzten datierten Handschrift aus dem Jahr 1455 schließen lässt.