Ignaz Franz Platzer


*1717 bis †1787

Biographie

Ignaz Franz Platzer war der Sohn eines nach Pilsen eingewanderten Bildhauers und studierte in Wien, wo er 1742 an der Akademie als Bildhauer eingetragen ist. Er arbeitete hauptsächlich in Prag und beherrschte von etwa 1750 bis 1770 mit seiner Werkstatt die Prager Plastik, die nach ganz Böhmen ausstrahlte. Sein Stil war von der repräsentativen Wiener Rokokoskulptur (Donner, Mattielli) geprägt, sein Alterswerk zeigt aber bereits klassizistische Einflüsse. 
Platzer schuf vor allem Plastiken für Kirchen und Klöster in Prag und Böhmen, darunter mehrere Nepomuk-Statuen. Für Wien schuf er 1742 die Herzurne der Kaiserin Amala Wilhelmine in der Gruft der Kapuzinerkirche. Wegen Auftragsmangel in Prag übersiedelte er 1775 zeitweise nach Wien, wo er unter anderem 1775/77 im Schlosspark von Schönbrunn als Gehilfe Bayers zwei Statuen und eine Statuengruppe (Merkur als Hirte, Herkules; Brutus und Lukretia) schuf. Ignaz Franz Platzer starb 1787 in Prag.