Biographie
Der aus Ljubljana stammende Architekt und Designer Josef Plecnik war einer der bedeutendsten Schüler Otto Wagners. Nach ersten Studien bei Leopold Theyer in Graz trat Plecnik 1894 in das Büro Otto Wagners ein und arbeitete an der Planung der Wiener Stadtbahn mit. Gleichzeitig studierte er bei Wagner an der Akademie der bildenden Künste in Wien bis 1898.
Seine wichtigsten Werke in Wien entstanden in den Jahren 1900 bis 1911, bei denen er durchwegs auch die Entwürfe für die Innenausstattung lieferte (z. B. Villa Loos, 1901; Geschäfts- und Miethaus Zacherl, 1903-1905; Heiligen-Geist-Kirche, 1910-1913). Ab 1911 erhielt Plecnik einen Lehrauftrag in Prag. Während seines Aufenthaltes in der tschechischen Hauptstadt war er verantwortlich für diverse Um- und Einbauten an der Prager Burg. Er errichtete hier in späteren Jahren (1928-1932) einen bedeutenden Sakralbau, die Herz-Jesu-Kirche.
Ab 1920 hielt sich Josef Plecnik in Ljubljana auf und lehrte an der dortigen Universität. Er wurde zum Begründer der modernen slowenischen Architektur und bestimmte das Erscheinungsbild der Stadt durch seine verschiedenen Bauten und städtebaulichen Entscheidungen nachhaltig. Seine sehr eigenständige Architektursprache wurzelt in der Antike und den Theorien Gottfried Sempers sowie Otto Wagners.