Biographie
Franz Popp wurde am 14. September 1891 in Dobermannsdorf als Sohn eines Bauern geboren und war einer der führenden Landespolitiker der Nachkriegszeit. Er besuchte das Landeslehrerseminar in Wiener Neustadt und schloss sich als junger Lehrer einem Kreis um den Schulreformer Otto Glöckel an. 1919 wurde er nach Hohenau versetzt, wo er nicht nur als Lehrer tätig war, sondern auch am politischen Leben teilnahm. Er wurde Vertrauensmann der Sozialdemokratischen Partei und 1921 zum Bürgermeister gewählt. Im gleichen Jahr kandidierte er erfolgreich für den niederösterreichischen Landtag, dem er bis 1934 angehörte.
Während seiner Amtszeit als Bürgermeister erlebte die Gemeinde Hohenau einen großen Aufschwung, über 200 neue Häuser wurden errichtet und ein eigenes Elektrizitätswerk und ein Rathaus gebaut. Im Februar 1934 wurde Franz Popp verhaftet, später unter Polizeiaufsicht gestellt und als Lehrer entlassen, so dass er bis 1945 als Versicherungsbeamter seinen Lebensunterhalt verdienen musste. Im Mai 1945 wurde er Mitglied des provisorischen Landesausschusses, daneben auch Zentralsekretär der SPÖ. Im Dezember desselben Jahres wurde Popp Landeshauptmann-Stellvertreter und blieb dies bis Oktober 1960. Von 1956 bis 1960 war er auch Obmann der Landesparteiorganisation der SPÖ. In der niederösterreichischen Landesregierung war er für die Schul- und Kulturverwaltung zuständig und an der Gründung des Schulbaufonds wesentlich beteiligt.