Biographie

Ferdinand Porsche, der berühmte Konstrukteur und langjährige Direktor der Austro-Daimler Motoren AG in Wiener Neustadt, wurde in Maffersdorf in Böhmen geboren und baute schon als Spenglerlehrling in seinem Geburtsort ein Miniatur-E-Werk. Nach dem Besuch der Gewerbeschule wurde er in der Fabrik Ludwig Lohners in Wien-Floridsdorf als Konstrukteur angestellt. Das von ihm konstruierte Elektromobil "Lohner-Porsche", das mit zwei 2, 5-PS-Nabenmotoren in Vorderachse eine Höchstleistung von 45 km/h erreichte, war eine Sensation auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900.

Von 1906 bis 1923 stand Porsche an der Spitze der Daimler-Werke in Wiener Neustadt und verschaffte dem Begriff "Austro Daimler" Weltgeltung. Er konstruierte benzin-elektrische Automobile, aber auch Flugmotoren und schwere Zugwagen, die im Ersten Weltkrieg zum Ziehen der Mörser eingesetzt wurden. 1910 erreichte er mit seinen in "Tulpenform" gebauten Wagen eine Geschwindigkeit von 140 km/h. Sein 1921 konstruierter Sportwagen "Typ Sascha" mit 1100 ccm Hubraum errang ein Jahr später bei einem Rennen in Sizilien die ersten beiden Plätze. 1923 ging Porsche zu Daimler nach Stuttgart (ab 1926 Daimler-Benz), wo er einen erfolgreichen 2-Liter-Rennwagen baute und die "S"- und "SSK"-Sportwagen sowie Lastautos entwickelte. Während seiner kurzen Tätigkeit als Chefkonstrukteur in Steyr (1929-1931) konstruierte er das Rohrrahmen-Fahrgestell mit Schwingachsen sowie den "Steyr 30" und den "Steyr 100". Das von Porsche 1931 gegründete Konstruktionsbüro "Dr. Ing. h. c. Porsche G.m.b.H" stellte nach seiner Konstruktion den "Volkswagen" her, der ab 1936 erprobt wurde.

Seine Mitwirkung an der Rüstungsindustrie während des Zweiten Weltkriegs, für die er Panzer baute, führte nach Kriegsende zur fast zweijährigen Internierung. Danach war er im Porsche-Betrieb in Gmünd (Kärnten) tätig und konstruierte 1948/1949 den ersten so genannten "Porsche-Wagen". Er starb nur wenig später in Stuttgart und wurde in Zell am See (Salzburg) begraben.