Biographie
Erwin Pröll, Sohn einer Radlbrunner Weinbauernfamilie im Bezirk Hollabrunn, studierte nach der Matura im Bundesgymnasium Tulln und dem Präsenzdienst beim Österreichischen Bundesheer an der Universität für Bodenkultur, seinen ersten Abschluss machte Erwin Pröll 1971 mit dem Diplomingenieur.
Erstes berufliches Betätigungsfeld
Im Österreichischen Bauernbund fand der junge Boku-Absolvent sein erstes berufliches und politisches Betätigungsfeld. Der damalige Bauernbunddirektor Sixtus Lanner holte 1972 den 25-jährigen Agrarökonomen in die Bauernbundzentrale. Als wirtschaftspolitischer Referent hatte er dort die Möglichkeit, bereits in jungen Jahren für die Anliegen und Sorgen der Menschen im ländlichen Raum einzutreten und sich für die österreichischen und niederösterreichischen Bauern einzusetzen.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit machte Pröll auch sein Doktorat. Mit seiner Dissertation über „Die Chancen des Grenzlandes am Beispiel des Bezirkes Hollabrunn“ gewann er nicht nur fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse über die Region, sondern gewährte auch tiefe persönliche Einblicke in die schwierige Lage in seiner unmittelbaren Heimat.
Neue Ära in der NÖ Landespolitik
Seine politische Karriere begann Dr. Erwin Pröll im Ortsbauernrat. Mit 33 Jahren zog er im März 1980 in die NÖ Landesregierung ein und wurde mit dem im Land unter der Enns so bedeutsamen Agrarressort betraut. Es war eine Zäsur im Leben des Radlbrunner Bauernsohnes und gleichzeitig der Beginn einer neuen Ära in der niederösterreichischen Landespolitik.
Bereits neun Monate später, am 22. Jänner 1981, wurde Erwin Pröll zum Landeshauptmann-Stellvertreter der NÖ Landesregierung angelobt. Als Finanzreferent verfolgte er einen Spar- und Konsolidierungskurs, der dennoch zukunftsträchtige Investitionen ermöglichte. In der Umweltpolitik, die ihm ebenfalls ein besonderes Anliegen war, setzte er vor allem auf Müllvermeidung und Mülltrennung.
NÖ Dorferneuerung
Ein Meilenstein war auch die Dorferneuerung. Was im Herbst 1981 mit der Aktion „NÖ schön erhalten – schöner gestalten“ begann, entwickelte sich sehr bald zur größten Bürgerbewegung des Landes, „die für etwas ist“. Die Dorferneuerung, die in Niederösterreich ihren Anfang nahm und eine europaweit erfolgreiche Initiative geworden ist, ist bis heute untrennbar mit dem Namen Erwin Pröll verbunden. Pröll ist zutiefst davon überzeugt, dass das Dorf vom Engagement des Einzelnen lebt, vom Mitgestalten und von der gegenseitigen Mitverantwortung getragen wird. Das Dorf ist Symbol für das neue Selbstbewusstsein des ländlichen Raumes.
Landeshauptmann von Niederösterreich
Am 4. April 1992 wurde Erwin Pröll zum Landesparteiobmann der Volkspartei Niederösterreich gewählt, am 22. Oktober 1992 erfolgte schließlich die Wahl zum Landeshauptmann von Niederösterreich. Von Anfang an verfolgte der Landeshauptmann das Ziel, das Land nicht nur ökonomisch zu stärken, sondern auch die Lebensbedingungen und die Lebensqualität der Menschen in den ländlichen Regionen nachhaltig zu verbessern.
Mit neuen Ideen und der Kraft der Umsetzung sowie mit Verantwortungsbewusstsein und Weitblick stellte Erwin Pröll die Weichen in Richtung Zukunft, eröffnete dem Land im geänderten europäischen Umfeld neue Perspektiven und machte Niederösterreich zu einer wirtschaftlich effizienten und sozial kompetenten Musterregion im Herzen Europas. Wo man sich auch zur gemeinsamen Geschichte und Tradition, zur Gemeinsamkeit und zum Miteinander bekennt, wo man großartige Ideen und Initiativen unterstützt und wo man die vorhandenen Ressourcen und das vorhandene Potenzial nützt.
Erfolgsweg Niederösterreich
Im Wissen um die zukunftsträchtige Lage Niederösterreichs nach Öffnung der Grenzen zu den östlichen und nördlichen Nachbarn forcierte Landeshauptmann Pröll mit Nachdruck den Ausbau der Infrastruktur und die Ansiedlung von zukunftsträchtigen Betrieben im Land. Auch die Stärkung der Grenzregionen, die einherging mit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, ist ein ganz besonderes Anliegen Prölls. Die vielen internationalen Kontakte brachten auch eine Vielzahl wirtschaftlich bemerkenswerter Ergebnisse, bis hin zur Erschließung der „neuen Märkte“ in Asien.
Niederösterreich ist mit der Erweiterung der Europäischen Union nicht nur in die Mitte Europas gerückt, sondern hat von dieser neuen europäischen Perspektive auch überdurchschnittlich profitiert. Um diese Entwicklung nachhaltig zu sichern, hat Landeshauptmann Pröll im Vorjahr auch eine Initiative gestartet mit dem Ziel, die Ziel 2-Regionalförderungen der Europäischen Union auch nach dem Jahr 2013 weiter zu führen. 143 von 172 betroffenen Regionen – in ihnen leben rund 290 Millionen Menschen – haben sich dieser niederösterreichischen Initiative angeschlossen.
Zukunftsprojekte für NÖ
Projekte wie der Campus Krems, das europaweit einzigartige Krebsforschungszentrum MedAustron in Wiener Neustadt, das Forschungszentrum Tulln und die erste Biospritanlage Österreichs im Tullnerfeld leisten wichtige Schrittmacherdienste in Sachen internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem Institute of Science and Technology Austria (I.S.T.A.) in Klosterneuburg konnte ein weiteres Spitzenforschungsprojekt nach Niederösterreich geholt werden, derzeit befindet sich dort bereits das zweite Laborgebäude in Bau.
Ziel von Landeshauptmann Pröll ist es, die Forschungsarbeit in Niederösterreich auf breitester Ebene voranzutreiben und das Land zu einem führenden Bildungs-, Forschungs- und Wissenschaftsstandort zu machen. Wo internationale Wissenschafter arbeiten, dort werden auch wirtschaftliche Impulse ausgelöst und Arbeitsplätze geschaffen. Die erfolgreiche Wissenschafts- und Forschungsachse von Krems über Tulln und Klosterneuburg bis nach Wiener Neustadt ist der beste Beweis dafür. Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung verzinsen sich auf dem Weg in die Zukunft um ein Vielfaches.
Heimat für die Menschen
Für die Menschen arbeiten heißt für den Landeshauptmann, den Menschen Heimat zu geben und Strukturen zu schaffen, zu denen die Menschen vertrauen haben und in denen die Bedürfnisse der Menschen wahrgenommen werden. So sei das enge Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern, Politik und Verwaltung für das Bundesland eine wichtige Grundlage für den Erfolg. Für den Landeshauptmann sichern föderale und regionale Strukturen auch die Bürgernähe: Über 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger stellen der Verwaltung in Niederösterreich ein exzellentes Zeugnis aus.
Eine besondere Kraftquelle des Landes sieht Landeshauptmann Pröll auch im niederösterreichischen Familiensinn, der im Jahr 2011, dem „Internationalen Jahr der Freiwilligentätigkeit“, eine besondere Würdigung erfahren soll. Fast die Hälfte aller Landesbürger engagiert sich ehrenamtlich. Das Land Niederösterreich hat es sich daher zum Ziel gemacht, das Jahr 2011 zu nutzen, um den Freiwilligen im Land Dank und Anerkennung auszusprechen und sie weiterhin in ihrer wertvollen Arbeit umfassend zu unterstützen.
Landeshauptmann Erwin Pröll bezeichnet zwei seiner Amtsvorgänger als politische Vorbilder, Leopold Figl und Eduard Hartmann.
Der Landeshauptmann ist verheiratet, hat eine Tochter, drei Söhne und drei Enkelkinder. Zu seinen Hobbys zählt er Radfahren, Bergwandern, Schifahren und Tennis.
(Quelle: Amt der NÖ Landesregierung, Pressedienst)