Biographie
Der bedeutende evangelische Kirchenmusiker wurde in Pottendorf geboren und als 18-Jähriger zum Organisten der evangelischen Landstände Niederösterreichs berufen. Er wirkte als Organist und Komponist unter Freiherr Helmhard Jörger an der evangelische Kirche in Hernals (Wien XVII). Nach der Verhaftung und Enteignung Helmhard Jörgers ging die Herrschaft Hernals 1625 an das Domkapitel von St. Stephan über. Rauch musste Hernals verlassen und kam bis 1627 in Inzersdorf, dem zweiten evangelischen Zentrum im Raum Wien, sowie in Pottendorf unter. Schließlich emigrierte er nach Ödenburg (Sopron), wo er 1629 eine Anstellung erhielt und bald darauf heiratete. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1639 in eine eingesessene Bürgerfamilie ein und erhielt das Bürgerrecht. Er wirkte bis zu seinem Tod an der Michaelskirche in Ödenburg.
Andreas Rauch komponierte Vokal- und Instrumentalmusik. Mehrere Sammlungen von Werken dokumentieren sein musikalisches Wirken, darunter 15 Psalmen Davids (verschollen), 12 geistliche Kompositionen ("Missa, Vespera et alii sacri concentus concertati"), 13 Motetten mit bis zu zwölf und mehr Stimmen anlässlich des Westfälischen Friedens 1648 unter dem Titel "Currus triumphalis musicus" sowie das "Rauchfäßlein", das eine Messe (Missa concertata) und geistliche Konzerte umfasst. Neben der geistlicher Musik komponierte er auch weltliche Gesänge und Lieder.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 9)