Biographie
Albert Reiter vermittelte dem niederösterreichischen Musikschulwesen entscheidende Impulse und gehörte zu den ersten Trägern des seit 1960 vergebenen Kulturpreises des Landes Niederösterreich.
Reiter wurde in Altnagelberg geboren, besuchte in Waidhofen an der Thaya die Schule und studierte danach Mathematik und Darstellende Geometrie an der Technischen Universität in Wien sowie Komposition und Musiktheorie an der Musikakademie (1926-1930). 1929 legte er die Staatsprüfung für Klavier und die Lehrbefähigungsprüfung für die Volksschule ab, erhielt aber erst 1934 seine erste Anstellung als Lehrer. Vier Jahre später wurde er zum Leiter der neu gegründeten Musikschule in Waidhofen an der Thaya bestellt, ab 1941 war er an der dortigen Hauptschule tätig. In dieser Zeit legte er die Fachlehrprüfungen für Musik, Mathematik, Geometrie und Werkerziehung sowie die Lehramtsprüfung für Musik in Mittelschulen ab.
Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenenschaft unterrichtete er zunächst bei seiner Schwägerin Grete Bierdermann an der Musikschule Mistelbach, wo er Musikstücke für Schüler, vor allem Streicherensembles, komponierte und gemeinsam mit ihr die Vorschule für das Violinschule "Fröhlicher Anfang" erarbeitete. 1948 wurde Reiter wieder in den Schuldienst eingestellt. Von 1956 bis 1961 leitete er erneut die reaktivierte Musikschule in Waidhofen und übernahm schließlich die Leitung der Waidhofener Hauptschule.
Albert Reiters umfangreiches Werk umfasst Unterrichtsliteratur und zahlreiche Kompositionen. Er komponierte zwei Messen, Kantaten (u.a. "Lieder des Tages"), Orchesterwerke, Instrumentalwerke, Kammermusik, Chöre (u.a. Zyklus "Der Jahresring"), Klavierwerke und Lieder. Er starb drei Jahre nach seiner Pensionierung im 65. Lebensjahr in Waidhofen an der Thaya.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 108f.)