Biographie
Dr. Johannes Baptist Rößler war mehr als drei Jahrzehnte Diözesanbischof von St. Pölten (1894-1927). Geboren in Niederschrems im Waldviertel (Gemeinde Schrems), besuchte er das Priesterseminar in St. Pölten und wurde 1874 zum Priester geweiht. Nach seiner Promotion in Rom übernahm Rößler 1889 die Leitung des St. Pöltner Priesterseminars, im Jahr darauf wurde er päpstlicher Geheimkämmerer. Nach dem Tod Bischof Binders 1893 nominierte ihn Kaiser Franz Joseph I. am 5. Jänner 1894 für das Bischofsamt, im Juni dieses Jahres erfolgte seine Bischofsweihe.
Als Bischof unterstützte er die im Aufbau befindliche moderne Massenpartei der Christlichsozialen, obwohl von ihm die Stärkung der Konservativen gegen die Christlichsozialen erwartet worden war. Zur Erneuerung des kirchlichen Lebens ließ Rößler Großveranstaltungen wie den Diözesan-Katholikentag 1905 organisieren und berief 1908 die erste Diözesansynode ein. In diesem Jahr fand auch der vierte niederösterreichische Katholikentag in St. Pölten statt. Unter seinem Episkopat wurde 1903 bis 1905 in Melk ein zweites Knabenseminar - neben Seitenstetten - errichtet und 1910 der Kirchenbauverein und der Katholische Volksbund gegründet.
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte er sich nur schwer auf die neuen Gegebenheiten umstellen. 1924 erkrankte er und konnte bis zu seinem Tod nur noch mit Mühe seine Aufgaben erfüllen. DDr. Johannes Baptist Er starb Anfang des Jahres 1927 im Alter von 77 Jahren.