Weihbischof Franz Scharl


*5.3.1958

Biographie

Franz Scharl, seit 2006 Weihbischof von Wien, stammt aus Obereching in Salzburg, wo er 1958 als erstes von drei Kindern geboren wurde. Er besuchte die Handelsakademie in Salzburg-Lehen und studierte ab 1978 an der Universität Wien zunächst Philosophie und Völkerkunde (Promotion zum Dr. phil.). Seine Studienjahre waren eine Zeit des Suchens, die ihn von einem sehr distanzierten Verhältnis zur Kirche zum Theologiestudium (1982) und schließlich 1986 zum Eintritt in das Wiener Priesterseminar führte.
Am 29. Juni 1990 wurde Franz Scharl im Stephansdom zum Priester geweiht. Danach war er drei Jahre Kaplan in der Pfarre Mödling-St. Othmar und von 1993 bis 2000 Kurat für die Erlöserkirche in der Propsteipfarre in Wiener Neustadt. 1997/98 lehrte er zudem am Institut für Philosophie der Universität Wien. Im Jahr 2000 wurde er Pfarrer der Pfarre "Auferstehung Christi" in Wien-Margareten (Wien XV) und war in der Folgezeit als Dechant für das Stadt-Dekanat Wieden-Margareten sowie im Rahmen der Wiener Priesterausbildung als "Lehrpfarrer" tätig. 
Am 9. Februar 2006 wurde Franz Scharl von Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof in der Erzdiözese Wien mit dem Titularbistum Gerafi in Nordafrika ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 23. April im Wiener Stephansdom durch Kardinal Erzbischof Christoph Schönborn. Als Wahlspruch wählte er "Spiritus est Deus" - "Gott ist Geist" aus dem Johannes-Evangelium (Joh 4,24a).
Sein seelsorgliches Anliegen wird auch mit den Begriffen "Pastoral der Einzigartigkeit" beschrieben, das heißt sein Interesse gilt einerseits der Einzigkeit Gottes und andererseits der Einzigartigkeit jedes Menschen und jeder Gruppe wie auch jeder Situation. Diese Einzigartigkeiten will er bewusst wahrnehmen und mit dem Auftrag Jesu und der Kirche in Verbindung bringen. Als Bischofsvikar für die Kategoriale Seelsorge ist ihm die spezielle Pastoral für Menschen in bestimmten Altersphasen, Lebenssituationen oder an besonderen Orten anvertraut (z. B. Kranken- und Behindertenseelsorge, Universitätsseelsorge usw.). Da ihm - als Ethnologen - eine "bunte" Weltkirche ein besonderes Anliegen ist, wurde ihm zudem die Verwantowrtung für die Seelsorge in anderssprachigen Gemeinden der Erzdiözese Wien übertragen.