Karl Schneck


*17.11.1846 bis †4.12.1926

Biographie

Der "Feuerwehrpionier" Prof. Karl Schneck war Mitbegründer des niederösterreichischen Feuerwehrwesens. Die im 19. Jahrhundert gegründeten freiwilligen Feuerwehren entwickelten sich zu den bestorganisierten Selbsthilfeorganisationen im niederösterreichischen Raum. Die organisierte Brandbekämpfung entstand in den 1860er Jahren. In Niederösterreich wurden zuerst in den größeren Orten - Krems 1861, Wiener Neustadt und Hainburg 1862, St. Pölten 1863 - Feuerwehren gegründet, die sich durch enge Verbindung zu den Turnvereinen, deren Mitglieder die ersten Feuerwehrmänner stellten, oft "Turnerfeuerwehr" nannten. Für die Ausstattung mit Geräten, Handspritzen, Wasserwagen, Leitern, Eimern und Feuerhaken sorgten meist die Gemeinden. Die in der Folge auch in kleineren Orten gegründeten Feuerwehren wurden später in "Freiwillige Feuerwehren" umbenannt und standen auch anderen Personen offen. Sie schlossen sich zu Bezirks- und Landesfeuerwehren zusammen und schließlich zum Österreichischen Feuerwehrbund, dessen Vorsitzender Karl Schneck von 1903 bis 1914 war.

Sein engeres Wirkungsfeld war die Organisation der Feuerwehr im Bezirk St. Pölten. Er war Vorsitzender des St. Pöltener Feuerwehrausschusses und schuf unter anderem eine - heute selbstverständliche - "ständige Bereitschaft", indem den Feuerwehrleuten Wohnungen im 1902 neu erbauten Gerätehaus in der Linzerstraße zur Verfügung gestellt wurden. 1905 wurde die Einführung eines öffentlichen Rettungsdienstes in St. Pölten mit einem Sanitätswagen und Fahrrädern beschlossen. Der Krankentransport wurde zu dieser Zeit fast gänzlich von der Feuerwehr getragen. Zur Verbesserung des Alarmsystems wurden in der Stadt  automatische, teilweise mit Telefon ausgestattete Feuermelder aufgestellt.

Karl Schneck wurde wegen seiner Pionierarbeit zum Ehrenbürger von St. Pölten ernannt und war Ehrenmitglied samtlicher Feuerwehren des Bezirksfeuerwehrverbandes. Als erster Feuerwehrmann wurde ihm das silberne Ehrenzeichen vom Bundespräsidenten verliehen. Nach jahrzehntelanger Brandbekämpfung mit oft einfachsten Mitteln konnte er noch die Einführung des ersten motorisierten Fahrzeugs in St. Pölten im Jahr 1921 erleben, das eine Wende in der Geschichte der Feuerwehr bedeutete.