Biographie
Der aus Pulkau stammende Musiker und Komponist war einer der gefeiertsten und geschätztesten Orgelvirtuosen seiner Zeit und hinterließ ein reiches kompositorisches Schaffen. Sein Werk umfasst 47 Messen, 14 Requien, 33 Motetten, zahlreiche kleinere Kirchenkompositionen sowie eine Symphonie.
Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er durch den Schulmeister und Regenschori von Pulkau. Er wirkte zunächst als Kantor und Schulgehilfe in Pulkau und Retz, 1757 ging er nach Purgstall. Entscheidend für seinen weiteren Lebensweg war die Bekanntschaft mit dem in Maria Taferl und dann im Stift Melk wirkenden Komponisten Johann Georg Albrechtsberger, der ihm 1760 die Stelle des Schulgehilfen und Organisten an der Melker Pfarrkirche vermittelte und ihn in Orgel und Komposition unterrichtete. 1765 übernahm Schneider als Nachfolger Albrechtsbergers - gegen den Willen des damaligen Melker Musikdirektors Robert Kimmerling - das Organistenamt im Stift, drei Jahre später auch den Posten des Schullehrers im Ort. Er wurde schließlich Schuldirektor des Stiftsgymnasiums und erhielt nach der Verlegung der Schule nach St. Pölten 1787 die Leitung des Stiftschores. Über 50 Jahre diente er dem Kloster als Organist und Komponist. Franz Schneider starb 1812 in Melk.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 31)