Biographie
Der aus Schweden stammende Lyriker und Librettist gehörte zum engen Freundeskreis Franz Schuberts. Er wurde auf Schloss Torup in Malmö geboren und lebte ab 1808 in Wien, der Heimatstadt seiner Mutter.
Im Herbst 1815 lernte er Franz Schubert kennen und bildete mit Spaun und Mayrhofer den Kern der "Schubertianer", die es durch ihre großzügige Unterstützung Schubert ermöglichten, den ungeliebten Lehrberuf aufzugeben und als freischaffender Komponist zu leben. Schubert vertonte auch einige der Gedichte Schobers, und dieser schrieb das Libretto zu dessen 1821 entstandenen Oper "Alfonso und Estrella" verfasste. Schober ermöglichte auch die berühmt gewordenen Aufenthalte der "Schubertianer" in Schloss Atzenbrugg, das damals im Besitz des Stiftes Klosterneuburg war. Der Verwalter von Schloss und Gut war Schobers Onkel Joseph Derffel, der dem Freundeskreis seines Neffen seit 1817 Gastfreundschaft gewährte. Bei den ausgedehnten, meist drei Tage dauernden Festen wurde gespielt, getanzt und gesungen. Manche Lieder Schuberts wurden zum ersten Mal vorgetragen. Zu den Anwesenden gehörten außer Schubert (gesichert 1820-1823) u.a. auch die Dichter Johann Mayrhofer und Eduard von Bauernfeld, der Komponist Ignaz Aßmayer und die Maler Moritz von Schwind, Johann Kriehuber sowie Leopold Kupelwieser.
Nach dem Tod Schuberts (1828) und Mayrhofers (1836) war Schober von 1839 bis 1847 Privatsekretär von Franz Liszt. Danach lebte er in Prag, Weimar und Dresden, wo er 84-jährig starb.