Biographie
Der international bekannte Chirurg und Krebsforscher gilt als Begründer der Neurochirurgie in Österreich. Er wurde in der Marktgemeinde Thaya bei Waidhofen an der Thaya geboren und entstammte einer Familie, die seit Generationen mit dem Ärzteberuf verbunden war. Er studierte in Prag Medizin und promovierte 1914 "sub auspiciis imperatoris".
Als "Operationszögling" an der Eiselsberg'schen I. Chirurgischen Klinik in Wien wurde er im Ersten Weltkrieg in einer "mobilen Chirurgengruppe" an der Ostfront eingesetzt und kehrte verwundet nach Wien zurück. Er spezialisierte sich auf Neurochirurgie, übernahm 1930 die Leitung der Chirurgischen Abteilung des Lainzer Krankenhauses und wirkte ab 1931 als Leiter des Strahlentherapeutischen Instituts. Drei Jahre später richtete er gemeinsam mit Julius Tandler die erste Krebsberatungsstelle in Wien ein. Von 1933 bis 1961 war Schönbauer als Professor an der Universität Wien tätig (1953/1954 Rektor) und übernahm 1939 als Nachfolger Eiselsbergs die Leitung der I. Chirurgischen Universitätsklinik, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1961 leitete.
In den Kriegswirren 1945 rettete er unter Einsatz seines Lebens das Allgemeine Krankenhaus vor der Zerstörung. Er war zudem provisorischer Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin, dessen "Beiträge" er ab 1948 herausgab. In seinen letzten Lebensjahren war Schönbauer als ÖVP-Abgeordneter zum Nationalrat (1959-1962) politisch tätig und an den Planungen für den Neubau des AKH beteiligt. Er starb 1963 in Wien.