Ritter Matthias von Schönerer


*9.1.1807 bis †30.10.1881

Biographie

Matthias Ritter von Schönerer, Gründer der ersten österreichischen Eisenbahnfabrik, erbaute zahlreiche Eisenbahnstrecken in Niederösterreich. Er stammte aus einer steirischen Kleinbauern- und Handwerkerfamilie südlich von Graz, sein Vater war Maler- und Anstreichermeister. Nach dem Studium am Polytechnischen Institut in Wien wurde er nach dem Rücktritt seines Lehrers Franz Anton Gerstner mit 21 Jahren verantwortlicher Bauleiter der Pferdeeisenbahnlinie Linz-Budweis, der ersten Schieneneisenbahn auf dem Kontinent. Nach ihrer Fertigstellung errichtete er 1834/35 die Pferdebahnstrecke Linz-Gmunden.
Er bereiste England und Amerika, traf mit Stephenson zusammen und erwarb die Modell-Frachtlokomotive "Philadelphia", die er nach Österreich transportieren ließ. 1839 errichtete er in Wien die erste österreichische Eisenbahnwagen- und Lokomotivfabrik und baute ab 1840 mehrere Eisenbahnstrecken, so Wien-Gloggnitz, Mödling-Laxenburg, Wien-Bruck/Leitha und Wien-Ödenburg. 1841 bis 1853 war er Betriebsdirektor der Bahn Wien-Gloggnitz, 1856 wurde er Direktor der Westbahn. Im Jahr 1860 wurde er durch die Verleihung der Eisernen Krone dritter Klasse in den Ritterstand erhoben. Sein beruflicher Erfolg brachte ihm neben Ansehen und Titel auch ein beträchtlichtes Vermögen. Er erwarb drei Villen in Reichenau an der Rax, ein Wohnhaus in der Wiener Innenstadt und 1868 den großen Besitz von Schloss Rosenau im Waldviertel. Sein Sohn Georg wurde zum Vorkämpfer der deutschnationalen Bewegung und des Antisemitismus in Österreich.