Biographie
Der gebürtige Amstettner Julian Schutting begann bereits in den 1950er Jahren zu schreiben. Erste Arbeiten waren Gedichte, Momentaufnahmen von Zuständen, aber auch analytische Texte. Er studierte Geschichte und Germanistik in Wien und unterrichtete ab 1965 an einer HTL. Erst 1973 wurde das erste Buch - die Gedichtsammlung "In der Sprache der Inseln" - veröffentlicht. Aufsehen erregte 1989 die Geschlechtsumwandlung (vormaliger Name: Julia).
Wichtig für Schuttings literarische Arbeiten ist die Beschäftigung mit Sprachphilosophie: Lyrik und Prosa sind formal geprägt durch Präzision und Reduktion sowie durch eine eigenwillige Grammatik. Inhaltlich dominiert die Suche nach Identität in einer bedrohten Welt. Viele seiner Erzählungen beginnen mit der Beschreibung einer Idylle, in die ganz plötzlich das Erschrecken, die Angst, der Wahnsinn als Bedrohungen des Alltags eindringen.