Biographie
Rudolf Schwarzkogler war ein Vertreter des Wiener Aktionismus und arbeitete eng mit Hermann Nitsch, Otto Muehl und Günter Brus zusammen. Er wurde in Wien geboren und verbrachte seine Kindheit in Wien und dann in Lienz in Osttirol. Sein Vater starb 1943 bei Dubinniskij-Stalingrad, seine Mutter heiratete später den Lienzer Bildhauer Johann Unterweger. Ab 1957 besuchte er die Grafische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien (Abteilung für Gebrauchsgrafik), verließ sie aber 1961 ohne Abschluss. In dieser Zeit begann seine Freundschaft mit Hermann Nitsch, der die Grafische Lehr- und Bildungsanstalt bereits abgeschlossen hatte.
In der Folgezeit arbeitete Schwarzkogler als Grafiker bei der Firma Boehringer und Söhne, besuchte kurzzeitig die Akademie der bildenden Künste (1962) und inskribierte an der Akademie für Angewandte Kunst. Nach Ableistung seines Wehrdienstes war er ab 1964 als Grafiker bei der Büromittelfirma Koreska tätig.
1963 machte er die Bekanntschaft von Otto Muehl und Günter Brus. Mit ihnen und Hermann Nitsch arbeitete er in den folgenden Jahren eng im Rahmen zahlreicher Aktionen zusammen. Er beteiligte sich als Akteur an Muehls Materialaktion Luftballonkonzert und arbeitete mit ihm an dem Text "Sanitäre Kunst" (1964), ab 1965 nahm er an mehreren Aktionen Hermann Nitschs als Modell teil bzw. führte mit ihm gemeinsame Aktionen durch und verfasste Texte. Mit Günter Brus und Otto Muehl drehte er zudem die Filme "Mit Schwung ins Neue Jahr" (1967) und "Satisfaction" (1968).
Mit seinen Aktionen, Manifesten und theoretischen Texten erreichte Rudolf Schwarzkogler allerdings nur einen kleinen Kreis, öffentlicher Erfolg blieb ihm versagt. Er hatte zunehmend gesundheitliche Probleme und litt unter Depressionen. Am 20. Juni 1969 stürzte er sich aus dem Fenster seiner Wohnung in der Wiener Heumühlgasse und erlag seinen Verletzungen. Im November 1970 wurden seine Aktionsfotos und Aktionskonzepte in der Galerie nächst St. Stephan erstmals ausgestellt.