Biographie
Der in Bruck an der Leitha geborene Musiker und Komponist galt als einer der besten Klarinettisten seiner Zeit. In jungen Jahren wirkte er zunächst mit seinem Bruder Johann als Klarinettist und Bassetthornbläser im Dienste der Fürsten Gallizin in Wien. Ab 1773 konzertierte er im Rahmen der "Tonkünstler-Sozietät", zehn Jahre später wurde er - gemeinsam mit Johann - Mitglied der kaiserlichen Harmonie und 1787 erfolgte schließlich die Aufnahme in die Hofkapelle.
Er unternahm als gefeierter Musiker zahlreiche Konzertreisen und war eng mit Wolfgang Amadeus Mozart befreundet, mit dem er gemeinsam im Kreis der Freimaurerlogen häufig musizierte und den er durch sein virtuoses Spiel unter anderem zur Komposition des Klarinettenquintetts und des Klarinettenkonzerts inspirierte. Von Stadler selbst stammen Flöten- und Klarinettenkompositionen sowie Werke für Bläserensemble. Er verbesserte zudem die Klarinette durch Erweiterung des Tonumfangs nach unten.
Im Alter von 46 Jahren ließ er sich 1799 pensionieren und widmete sich im Auftrag des Grafen Georg Festetics dem Organisationsentwurf einer Musikschule. Stadler starb 1812 in Wien.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 39)