Biographie
Der in Klosterneuburg geborene Schriftsteller, Karikaturist und Fotograf arbeitete ab 1912 als Gärtner in München und Stuttgart. Im Jahre 1918 übersiedelte er nach Graz, wo er 1919 eine Stelle in der Abteilung für Botanik an der Karl-Franzens-Universität fand und dort mit Mikrofotografie in Berührung kam. 1928 beschäftigte er sich erstmals privat mit experimentellen Fotoarbeiten, in den 1930er Jahren konstruierte er unter anderem eine Apparatur für serielle Aufnahmen.
Stern zeichnete auch Karikaturen, verfasste ein Theaterstück und Romane, veröffentlichte wissenschaftliche Abhandlungen und Rezensionen zu Film und Foto. Durch sein politisches Engagement war er im Ständestaat in seiner publizistischen Tätigkeit eingeschränkt. 1941 war er Leiter der Lichtbildstelle des Landesbauamtes, wurde aber von den Nazis zwangspensioniert. Ab 1954 widmete er sich wieder intensiver der Fotoarbeit.
Alexander Stern gehörte zu den vielseitigsten österreichischen Fotokünstlern der ersten Republik. Er experimentierte mit der kameralosen Fotografie, fertigte Montagen und Collagen (signierte auch mit "STAL"), entwarf Licht- Bewegungs-Studien ("Magiegraphien"). Mit den seriellen Lichtgrafiken gelangen ihm neuartige abstrakte Kompositionen, die ebenso einen wesentlichen Beitrag zum Neuen Sehen der 1920er und 1930er Jahre leisteten wie die Makroaufnahmen von Tieren und Pflanzen. Er starb 1970 in Graz.