Biographie
Der in Pressbaum lebende Radsportler ist gebürtiger Wiener und fuhr sein erstes Radrennen als Zwölfjähriger 1981. Von Beginn an erfolgreich, errang er bis 1987 etwa 400 Siege und rund 20 österreichische Meistertitel. Er stieg zu den Amateuren auf und konnte sich für die Olympischen Spiele in Seoul (Südkorea) qualifizieren, wo er den 16. Platz im Bewerb über 4000 Meter Mannschaft-Bahn errang. Trotz seiner Erfolge im Straßenfahren entschied er sich schließlich für die Bahn.
Seit den 1990er Jahren gehört Stocher zur Weltspitze, wurde 1995 Weltcupsieger und errang bis 2001 drei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften sowie eine Silber- und eine Bronzemedaille bei Europameisterschaften. Im September 2002 wurde er bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Kopenhagen zweimal Vizeweltmeister (Punkterennen, Americaine) und kurz darauf am 19. Oktober Vizeeuropameister im Derny in Amsterdam. Zudem war er bis dahin 21-mal Österreichischer Staatsmeister.
Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney errang er den sechsten Platz. Diese Erfolge krönte er am 1. August 2003 mit der Goldmedaille im Punkterennen bei der Weltmeisterschaft in Stuttgart, womit er im Punktefahren vier WM-Medaillen hintereinander (Bronze 2000 und 2001; Silber 2002; Gold 2003) erringen konnte und damit die Bahnrad-Legende Silvio Martinelli mit drei Medaillen hintereinander übertroffen hatte.
Bei der Olympiade in Athen 2004 errang er nach dem enttäuschenden 17. Platz beim Punkterennen Rang acht in der olympischen Madison-Konkurrenz.
Franz Stocher war 2001 und 2003 Österreichs Radsportler des Jahres und wurde 2002 für seine Erfolge bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen vom ÖOC zum Sportler des Monats September gekürt. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau Nicci und seinem Sohn Christoph seit 1995 in Pressbaum (www.stocher.at).