Weihbischof Alois Stöger


*12.4.1904 bis †12.12.1999

Biographie

Der St. Pöltner Weihbischof (1967-1986) wurde in Kautzen im Waldviertel geboren und studierte in St. Pölten Philosophie und Theologie. Nach seiner Priesterweihe 1930 war er zunächst zwei Jahre Kaplan in Groß-Gerungs und studierte danach von 1932 bis 1935 in Rom Philosophie und Bibelwissenschaften. Nach seiner Rückkehr war er bis 1938 Domkurat in St. Pölten, von 1938 bis 1959 Spiritual des Priesterseminars und ab 1959 Domkapitular. 1939 promovierte er in Wien zum Doktor der Theologie und lehrte von 1942 bis 1961 neutestamentliche Bibelwissenschaften an der Phil.-Theol. Hochschule in St. Pölten. 1961 wurde er zum Rektor des deutschsprachigen Priesterkolleg "Santa Maria dell' Anima" nach Rom berufen, wo er das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) aus unmittelbarer Nähe erlebte. Die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse zählte später zu den pastoralen Hauptanliegen seiner Bischofszeit

Nach seiner Ernennung zum Titualarbischof von Aptuca und Weihbischof von St. Pölten am 3. Juli 1967 wurde Alois Stöger am 15. August von Bischöf Franz Zak zum Bischof geweiht. Ein Jahr darauf erfolgte seine Ernennung zum Bischofsvikar. Zu seinen Aufgaben gehörte vor allem die Weiterbildung des Klerus und die Erwachsenenbildung. In der Bischofskonferenz war er verantwortlich für das Katholische Bibelwerk sowie Referent für Caritas, Exerzitienbewegung, die marianischen Kongregationen und kurzzeitig die Katholische Frauenbewegung.
Als Promotor der Diözesansynode von 1971/1972 wirkte er an der Umsetzung der Konzilsbeschlüsse in der Diözese entscheidend mit - eine Arbeit, die er neben dem Konzil zu den Höhepunkten seines Lebens rechnete. Auch im Rahmen der Wiener Theologischen Kurse engagierte er sich für die biblisch-liturgische Erneuerung im Klerus und bei den Laien.
Durch seine Vorträge und Publikationen war er ein über die Grenzen Österreichs hinaus anerkannter Bibelwissenschafter. Als Beauftragter der Österreichischen Bischofskonferenz arbeitete er auch an der Einheitsübersetzung von 1980 mit.
Nach seinem Rücktritt im Jahr 1986 lebte Alois Stöger bis zu seinem Tod bei den Schulschwestern in Hainstetten in der Pfarre Viehdorf bei Amstetten.