Bertha von Suttner


*9.6.1843 bis †21.6.1914

Biographie

Bertha von Suttner wurde im Jahr 1843 als Tochter der aristokratischen Familie Kinsky in Prag geboren. Da ihre Ausbildung als Sängerin fehlschlug und das Vermögen der Familie schwand, nahm sie eine Stellung als Erzieherin und Gesellschafterin im Haus des Baron Suttner an. Die Familie Suttner lebte in Wien und verbrachte die Sommer regelmäßig auf Schloss Harmannsdorf im Waldviertel. Bertha verliebte sich in den Sohn des Hauses, den um sieben Jahre jüngeren Arthur von Suttner. Drei Jahre lang konnte das Verhältnis geheim bleiben, danach floh Bertha nach Paris, um eine Stellung als Sekretärin von Alfred Nobel anzutreten. Arthur holte sie zurück nach Wien: Die beiden heirateten 1876 gegen den Willen der Familie Suttner heimlich und flohen nach Tiflis in den Kaukasus. Nach der Versöhnung mit der Familie kehrten sie 1885 zurück und ließen sich in  Harmannsdorf nieder. 1887 nahm Bertha von Suttner Kontakt mit der einzigen damaligen Friedensorganisation auf, der "International Arbitration and Peace Association" (London), und machte sich mit dem Pazifismus vertraut. Auf Schloss Harmannsdorf schrieb sie ihr Hauptwerk, den Roman "Die Waffen nieder!" (1889), der in fast alle europäischen Sprachen übersetzt wurde. Er brachte der Autorin Weltruhm und trug wesentlich zur Popularisierung der Friedensidee in Europa und Amerika bei. 1890 gründete Bertha von Suttner die "Österreichische Friedensgesellschaft" (seit 1964 "Suttner-Gesellschaft"). Sie führte auch den Vorsitz in der Friedenskommission des 1902 gegründeten "Bundes österreichischer Frauenvereine", vertrat Österreich auf den Weltfriedenskongressen, war Präsidentin des "Internationalen Friedensbüros" in Bern und regte die Stiftung des Friedensnobelpreises an, den sie 1905 auch erhielt. Bertha von Suttner starb während der Vorbereitungen zu einem Weltfriedenskongress, den sie im August 1914 nach Wien einberufen wollte. Ihr literarisches Werk ist geprägt vom Stil des bürgerlichen Realismus, wie er von Schriftstellern wie Marie von Ebner-Eschenbach und Ferdinand von Saar entwickelt wurde.