Biographie
Der SPÖ-Politiker und Rechtsanwalt wurde in Trautmannsdorf geboren und besuchte in Bruck an der Leitha die k. k. Militärrealschule. Nach dem Jusstudium war er als Gemeindeamtsleiter in Mannersdorf am Leithagebirge tätig. Seit 1923 in der Sozialdemokratischen Partei aktiv, wurde er 1934 verhaftet und verlor seinen Posten.
Tschadek wurde er Rechtsanwalt, doch wurde ihm die Zulassung 1939 aberkannt. Er rückte zur Marine ein und war bis Kriegsende Marinerichter in Kiel. Von der englischen Besatzungsmacht in das Kieler Rathaus berufen, war er bis 1946 als Oberbürgermeister dort tätig. Nach seiner Rückkehr war er 1946 bis 1960 Abgeordneter zum Nationalrat. Von November 1949 bis September 1952 und von Juni 1956 bis Juni 1960 war er Bundesminister für Justiz. Nach dem Rücktritt von Franz Popp als Mitglied der niederösterreichischen Landesregierung am 12. Oktober 1960 wurde Otto Tschadek am folgenden Tag zum Landeshauptmann-Stellvertreter gewählt - eine Funktion, die er bis zu seinem Tod in Wien ausübte.