Biographie
Der 1936 in Klosterneuburg geborene Maler und Grafiker zählte neben Johann Hauser und Oswalt Tschirtner zu den bekanntesten Gugginger Künstlern. Er begann schon in seiner Jugend künstlerisch zu arbeiten und entwickelte seine eigenen "Welten". Er trug Gegenstände aus seiner unmittelbaren Umgebung zusammen, beschriftete, bezeichnete und bemalte sie. Er legte Zeichen und Symbole in die Landschaft und gestaltete seine Umgebung, indem er Häuser, Straßen und Bäume beschriftete.
Walla wurde 1955 entmündigt und kam ab 1970 immer wieder in das Landeskrankenhaus Gugging, wo Primar Leo Navratil sein künstlerisches Talent entdeckte. Ab 1983 lebte Walla ständig im Haus der Künstler, wo er 2001 starb. Dort schuf er sein eigenes Reich: Er bemalte die Wände seines Zimmers, die Nordseite des Hauses, veränderte Möbelstücke und hinterließ seine Spuren auch an Wegen Bäumen, Straßen, Parkbänken und anderen Gegenständen.
Mit bekannten und selbst erfundenen Göttern und Wesen - die Figuren seiner polytheistischen Philosophie finden sich in allen seinen Werken - schuf er sich seine eigene Mythologie, in der sich sein Kunstschaffen ausdrückte. Neben dem Kosmos seiner Götterfiguren spielen Schrift und Sprache eine wichtige Rolle in Wallas Werk. Die Schriftzeichen wirken auf den Betrachter meist rätselhaft und unverständlich. Er verwendete nicht nur bekannte Wörter, sondern auch Wortschöpfungen und Wörter aus fremden Sprachen. Selbst die einzelnen Buchstaben, die er immer wieder abwandelte, waren für ihn "heilige Zeichen". Sein "Alphabet" bestand aus Symbolen wie Kreuz, Hakenkreuz, Hammer und Sichel, deren Bedeutungen aber verschoben sind. Politische Symbole, Parteimonogramme, Embleme, Abzeichen, Verkehrsschilder und Piktogramme der Alltagskommunikation wurden zu rätselhaften Konstrukten verdichtet.
Die Arbeiten Wallas wirken sehr ornamental, erzählerisch und zeichenhaft. Nicht-naturalistische Formen und Figuren, kombiniert mit Schriftzeichen, bedecken zweidimensional und flächenfüllend die Malträger.