Biographie
Der im 87. Lebensjahr verstorbene "Kräuterpfarrer" Hermann Josef Weidinger (eigentlich Heinrich Anton) gehört wohl zu den bekanntesten und beliebtesten Waldviertlern.
Geboren in Riegersburg, beschloss er mit 18 Jahren, Missionar zu werden. Er trat in das Missionshaus Unterwaltersdorf in Niederösterreich ein, wo er 1938 maturierte. Noch im selben Jahr fuhr er nach China, gründete im damals noch portugiesischen Macao einen Verlag und lernte als Assistent eines Militärarztes die chinesische Naturheilkunde kennen. Nach seiner Priesterweihe 1949 bereiste er im Auftrag des Vatikans auch Amerika und andere Erdteile, um die im Ausland lebenden chinesischen Akademiker zu betreuen. Als ihm bei einem Heimaturlaub 1953 eine Malaria-Erkrankung die Rückkehr nach China unmöglich machte, trat er in das Prämonstratenserstift Geras ein und wurde Pfarrer in Harth.
Nach dem Tod des damaligen "Kräuterpfarrers" Karl Rauscher im Jahr 1979 übernahm Weidinger ab 1980 die Leitung des in Karlstein ansässigen "Vereins der Freunde der Heilkräuter", der 30000 Mitglieder zählt. Als Vortragender und Autor von mehr als 40 Büchern hat er jahrzehntelang sein Wissen von der heilenden Kraft der Kräuter einem interessierten Publikum nahe gebracht. Er wurde im In- und Ausland zum Reisenden in Sachen Gesundheit und war ein weit über die Grenzen Österreichs anerkannter Kräuterfachmann.