Biographie
Der St. Pöltner Bischof (1961-1991) wurde in Niederedlitz (Marktgemeinde Thaya) im Waldviertel geboren, besuchte das Stiftsgymnasium in Seitenstetten und trat in das St. Pöltener Priesterseminar ein. Wegen der Einberufung zum Militärdienst schloss er sein Theologiestudium erst nach dem Zweiten Weltkrieg ab. 1947 wurde er von Bischof Michael Memelauer zum Priester geweiht und war danach Kaplan in Sieghartskirchen und Steinakirchen. 1951 bis 1954 studierte er in Rom, wo er zum Doktor des Kanonischen Rechts promovierte. Zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach St. Pölten wurde er im Dezember 1956 von Papst Pius XII. zum Titularbischof von Apollonia und Bischof-Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge Bischof Memelauers bestellt und am 30. Dezember 1956 konsekriert.
Nach dem Tod von Bischof Memelauer wurde Franz Zak am 30. September 1961 Diözesanbischof von St. Pölten. Als solcher nahm er auch am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) teil. Von 1957 bis 1969 war er auch "Jugend-Bischof" und von 1969 bis 1985 Militärvikar von Österreich. Bischof Zak war 30 Jahre lang Oberhirte der Diözese und resignierte 1991. Nach der Annahme seines Amtsverzichts am 11. Juli 1991 leitete er noch zwei Monate die Diözese als Apostolischer Administrator.
Pastorales Hauptanliegen war die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse auf diözesaner Ebene. Mit einer neuen Diözesan- und Pfarrordnung und der Förderung der Mitarbeit der Laien sollte das II. Vatikanum in Struktur und Leben der Diozese verankert werden. Für den Priesternachwuchs wurden in Horn, Zwettl und Melk Seminare gegründet beziehungsweise erweitert und die Philosophisch-Theologischen Studien in St. Pölten zur Diözesanlehranstalt ausgebaut (1966-1972).
Auf Zaks Initiative geht auch die Errichtung der ersten kirchlichen Pädagogischen Akademie Österreichs zurück, mit deren Planung er 1962 begann und die 1969 ihren Studienbetrieb aufnahm. In seine Amtszeit fielen zwei Besuche Papst Johannes Pauls II., 1983 und 1988, die Seligsprechung der gebürtigen Loosdorferin Maria Theresia Ledóchowska 1975 sowie das 200-Jahr-Jubiläum der Diözese St. Pölten im Jahr 1985. Jubiläumsgabe der Diözese St. Pölten war der neu errichtete Karmel in Jeutendorf. Bischof Zak starb im 87. Lebensjahr und wurde am 11. Februar 2004 in der Bischofsgruft des St. Pöltener Doms beigesetzt.