Hornsburg


Gemeinde Kreuttal

Ortsgeschichte

Am nördlichen Rand des Kreutwaldes liegt umgeben von bewaldeten Höhenrücken und Feldern Hornsburg, die flächenmäßig größte Katastralgemeinde der Gemeinde Kreuttal. Auf Hornburger Gemeindegebiet befinden sich drei Kreisgrabenanlagen: Hornsburg 1 ist spätbronzezeitlich mit einem einfachen Graben, Hornsburg 2 mit einem zweifachen Kreisgraben und Hornsburg 3 mit einem dreifachen Kreisgraben; sie sind mittelneolithisch und liegen etwa 550 Meter in Sichtverbindung voneinander entfernt.

Ab 1256 nannte sich erstmals ein Kleinadeliger nach Hornsburg (de Hornsperch). Er entstammte einer Seitenlinie der Herren von Sonnberg. Die Veste („Schlossberg“) mit Hausberganlage (sog. „Türkenschanze“) befand sich an der Ostseite des südlichen Dorfausganges auf einer bewaldeten Anhöhe. Sie stellt wohl eine der größten Wallanlagen Österreichs mit etwa 4,7 Kilometer Umfang und etwa 78 Hektar Innenraum dar. Ab 1526 dürften die Veste und der Ort verödet gewesen sein. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Ort wiederbesiedelt. Um 1622 kaufte Hans Balthasar von Hoyos den Hornsburger Besitz. In Visitationsberichten von 1544 und 1560 wird Hornsburg als Filiale der Pfarre Großrußbach genannt. Eine Ortskapelle wird erstmals 1727 erwähnt. Um 1750 soll es einen Einsiedler bei einer Philippi- und Jakobi-Kapelle gegeben haben.

Schweickhart beschrieb den Ort als Dorf mit 34 Häusern, in denen zu seiner Zeit 60 Familien mit 177 männlichen, 89 weiblichen und 13 schulpflichtigen Kindern lebten. Der Viehstand belief sich auf 30 Pferde, 47 Kühe, 71 Schafe und 42 Schweine. Die Bewohner:innen lebten vom Wein- und Ackerbau.

Im Zuge der angestrebten Gemeindestrukturverbesserung schlossen sich 1967 die Katastralgemeinden Hornsburg, Hauzendorf und Unterolberndorf zur Gemeinde Kreuttal zusammen. Die für die gesamte Gemeinde zuständige Verwaltung hatte von nun an ihren Sitz in Hautzendorf. Am 2. Mai 1972 wurde der Gemeinde ein Wappen verliehen: In einem von blau auf Gold gespaltenen Schild, dessen vordere Hälfte mit einer goldenen Ähre, dessen hintere Hälfte mit einer naturfarbenen grünen Weinränke mit blauer Traube belegt ist. Im Schildeshaupt eine gestürzte silberne Spitze mit drei goldenen Sternen, zwei zu eins gestellt.

Eine Hornsburger Persönlichkeit ist der Heimat- und Mundartdichter Koloman Kaiser. Als Volksschullehrer an der Wiener Piaristenschule begründete er die erste österreichische Kinderzeitung Wiener Kinder. Zu seinen bekannten Dichtungen, die er in der ui-Mundart, der ursprünglichen Mundart des Weinviertels, abfasste, zählt das 1897 erschienene Gedicht in fünf Gesängen Da Franzl in da Fremd.