Moorbad Harbach


Gemeinde Moorbad Harbach

Ortsgeschichte

Die Gemeinde Harbach liegt westlich von Weitra in einem Talkessel zwischen dem Mandelstein und dem Nebelstein. Für den Ortsnamen gibt es mehrere Deutungsversuche: Die erste Silbe „har“ könnte auf das mittelhochdeutsche Wort „hart“ (=Wald) zurückgehen. Der Name bedeutet dann „Waldbach“. Es könnte sich aber auch von „hor“ (=Kot, Sumpf) oder „har“ (=Fläche) ableiten.

Die Siedlung entstand nach 1200 im Herrschaftsgebiet der Kuenringer. Ein Wehr- oder Turmhof wurde errichtet, der Sitz eines kleinadeligen Amtsmannes der Herrschaft Weitra war. 1390 erwarb Niklas von Lauterbach den Hof. Herzog Albrecht V. belehnte um 1434 Jörg den Grassauer mit dem Hof und zwei Reut (=Neurodungen) in Hartpach. 1499 wurde der Hof als Freihof bezeichnet und in der Folge als Beutellehen der Herrschaft Weitra vergeben. Er trug später den Namen „Kreuzhof“. 1596 beteiligten sich die Harbacher Grundholden am Bauernaufstand gegen den Verwalter Georg Schwarzmann in Weitra und baten den Bauernführer Georg Winter um Schutz. Der Aufstand wurde niedergeworfen; die Bauern mussten Gehorsam schwören.

Vermutlich seit der Mitte des 15. Jahrhunderts gab es in Harbach eine Kirche, eine Filiale von St. Martin bei Weitra. Die Kirche war dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Es bestand auch eine St. Johannes-Bruderschaft. In den Jahren 1749 bis 1757 wurde ein Kirchenneubau errichtet, ein spätbarocker Saalbau mit schlichter Westfassade. Die Altäre entstanden um 1770. Das Hochaltarbild mit der Taufe Christi stammt aus dem Jahr 1878. Der Dechant und Pfarrer von Krems, Johann Gerhard Stöckler, stiftete 1771 die Pfarrpfründe und den Pfarrhof. Der Bau des im Osten der Kirche gelegenen Pfarrhofs erfolgte in den Jahren 1768-1773. Nach dem Tod Stöcklers 1775, fiel das Patronat an die Herrschaft Weitra. Friedrich Landgraf von Fürstenberg wird als zweiter Stifter genannt. Er war zwischen 1838 und 1843 Pfarrer in Harbach und wurde später Kardinal und Erzbischof von Olmütz.

Nach der Aufhebung der Grundherrschaft konstituierte sich Harbach 1850 zu einer eigenen Gemeinde. 1972 vereinten sich die Gemeinden Hirschenwies, Lauterbach, Maissen und Wultschau zur Gemeinde Harbach. Heute besteht die Gemeinde aus den Ortschaften Harbach, Hirschenwies, Lauterbach, Maißen und Schwarzau.

Die Wirtschaft war bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts von bäuerlichen Betrieben geprägt. Ein zweites wirtschaftliches Standbein erhoffte man sich vom Fremdenverkehr. Deshalb kam es 1968 zur Gründung des Fremdenverkehrsvereins Mandelstein-Nebelstein. Eine Ankurbelung des Tourismus erhoffte man sich von der Nutzung der Hochmoore für medizinische Anwendungen. 1976 erfolgte die Gründung der Errichtungsgesellschaft „Kurzentrum Mandelstein-Nebelstein“. Am 9. Dezember 1978 erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau des Moorheilbades Harbach durch Landeshauptmann-Stv. Mag. Siegfried Ludwig. Nach nur 18 Monaten Bauzeit konnte das Moorheilbad am 29. Juni 1980 eröffnet werden. Schon bald folgten Erweiterungsbauten und Hotelbauten entstanden. Aufgrund des großen Erfolges wurde der Gemeinde 1982 der Name „Moorbad Harbach“ zuerkannt.

Mit Bescheid vom 27. April 1999 verlieh die NÖ Landesregierung der Gemeinde Moorbad Harbach ein Gemeindewappen: In Gold auf grünem Hügel, darin ein silberner Wellenbalken, eine schwarze Schale auf ebensolchem granitenem Sockel, aus der Schale wachsend eine stilisierte, dreiblättrige grüne Moorpflanze. Die Gemeindefarben Grün-Gelb-Schwarz wurden genehmigt.