Zwerbach


Gemeinde Ruprechtshofen

Aus den Memoiren des Friedrich von Trenck

Nun war ich müde in Unruhe zu leben, verließ das undankbare Aachen und reiste nach Wien, um mir in Oesterreich ein Landgut zu kaufen und dort mit gänzlicher Entfernung von allen Welthändeln die Ruhe des Weisens zu genießen, meine Talente aber allein der Landwirtschaft zu widmen und kaufte für mein Geld die Herrschaften Zwerbach und Grabeneck nebst dem Amte Knoking und den freien Sinzenhof in der Gegend bei Mölk in Oesterreich für 51 000 fl. […] Nun war ich kaum bei meiner Landwirtschaft, so zeigte mir das Glück auch hier seine Tücke, denn binnen zwei Jahren habe ich zweimal totalen Hagelschlag, ein Jahr Mißwachs und sieben Überschwemmungen, Schafunfall, auch alle möglichen Widerwärtigkeiten erlitten.

Die Herrschaft war ganz in Verfall geraten, ich mußte gleich reinigen, das Schloß bewohnbar herstellen, drei Maierhöfe instand setzen, neues Vieh, auch alle Wirtschaftsgeräte anschaffen. […] Ich habe nebst meinen Söhnen eigenhändig mitgearbeitet, und meine gute Frau, die in der großen Welt zu leben gewohnt war, die sich ganz mir und ihrer Mutterpflicht aufopferte, behalf sich nebst acht Kindern ohne Magd. Kurz wir lebten arm und wirklich kümmerlich, so daß wir mit eigenen Händen unser täglich Brot verdienen mußten […].“